Waldschmidtstraße in Neuhaus: Blüten im Asphalt

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Bunt bepflanzt: die Waldschmidtstraße in Neuhaus. © mzv

In Neuhaus hat jemand ein tiefes Schlagloch mit einer Blume bepflanzt. Ein Hinweis auf die Schäden – oder etwa der Start einer Bewerbung für die Bundesgartenschau, wie Spötter meinen?

Der Schlierseer Ortsteil Neuhaus wurde einst als Gartensiedlung mit großen Grundstücken und viel Grün angelegt. In Zeiten der Nachverdichtung und hoher Grundstückspreise ändert sich das peu à peu. Überall Baustellen. Das hinterlässt Spuren auch auf den Straßen. Die gleichen immer mehr einer Schlaglochpiste, werden aber eben wegen des anhaltenden Schwerlastverkehrs erst später repariert. Das hatte Gemeinde-Geschäftsleiter Jörn Alkofer vor einiger Zeit so gesagt. Immerhin die Turnhalle ist fertig, doch an anderer Stelle der Waldschmidtstraße sind Wohnbauprojekte noch am Entstehen.

Autofahrer umkurfen Blume - „trägt zur Verkehrsberuhigung bei“

Ob es der beklagenswerte Verlust an Grün ist oder die Schäden im Asphalt – wer weiß? Jedenfalls hat sich nun jemand den Spaß erlaubt, ein besonders prächtiges Exemplar von Schlagloch kurzerhand zu bepflanzen. Und weil der Neuhauser selbst als Autofahrer kraft Vergangenheit ein Blumenfreund ist, wurde die Bepflanzung bisher auch nicht überfahren, wie Elisabeth Hütz unserer Zeitung mitteilt. Besser noch: „Sie trägt jedenfalls zur Verkehrsberuhigung bei.“

„Blumenmeer sondersgleichen“, wenn das Beispiel Schule macht

Spöttisch könnte man anmerken, dass die doch gleich in mehrfacher Hinsicht etwas für den Gemeinderat ist. Erstens: Braucht es Schwellen- und Tempo 30-Zonen, wenn‘s auch eine Palette Balkongeranien tut? Zweitens: Wären die Bezeichnungen Blumen- und Gartenstraße, wie es sie im Ortsteil Schliersee gibt, nicht in Neuhaus besser aufgehoben? Und wie ist der Vorschlag von Rainer Preuschl, der unsere Zeitung ebenfalls über die Blüten im Asphalt unterrichtet hat, zu bewerten: „Wenn wir alle Schlaglöcher im Ort so wie auf dem Foto bepflanzen, dann haben wir ein Blumenmeer, das seinesgleichen sucht.“ Das könnte dann sogar zu einer Bewerbung für die Landesgartenschau in Bayern 2025 reichen. Aber nur, wenn im nächsten Jahr nicht doch die schadhafte Straße saniert wird. Die davon abzweigende Grünseestraße hatte die Gemeinde heuer ja angepackt.

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