202 Stars auf dem „Goaßwalk“: Almabtriebe im Isartal haben mit den Ziegen begonnen
Heil angekommen: Die Ziegen sind am Samstag von den Sommerweiden zurückgekehrt. Sie wurden feierlich in Empfang genommen.
Herrlicher Sonnenschein, hunderte von Zuschauern und mittendrin die Stars des Tages: 202 Goaßn. Die Ziegen sind von den Sommerweiden zurück ins Tal gekehrt. Damit haben am Samstag im Oberen Isartal die traditionellen Almabtriebe und Bauernwochen begonnen.
Seit Mitte Mai haben die Almmeister Anton Sailer, der Vize-Vorsitzender des Ziegen- und Milchschafhaltervereins, Hans Rieger, Andreas Sailer, Franz Abenthum und Hannes Neuner die Tiere zwischen dem Lauter- und Ferchensee, am Brendten, Elmau und am Hirzeneck betreut. „Ab Mitte Juli beginnt die Hirtenzeit“, erklärt Toni Kriner, der Vorsitzende. Dann dürfen die Vierbeiner unter Aufsicht auf die Freiweiden zwischen Ferchen- und Lautersee. Und genau dort in der Schwimmbad-Gaststätte haben sich am Samstagvormittag die Hirten mit ihren Familien zu einer Brotzeit getroffen, bevor es gemeinsam mit der rund um die Kapelle grasenden Herde über das Latscheneck hinunter nach Mittenwald zur(Preis-)Verteilung ging. Zuvor musste der „Pletscher-Toni“ noch dem Kameramann Martin Hoffmann von der Alpenwelt Karwendel für einen Video-Clip Rede und Antwort stehen. Die wichtigste Botschaft: „Wir haben nur ein Tier verloren und das ist altersbedingt eingegangen.“
Am Dekan-Karl-Platz werden die schönsten Tiere prämiert
Kurz nach dem Zwölf-Uhr-Läuten hörten die Zuschauer, die im Mittenwalder Ortszentrum auf die Ziegen warteten, die Glöckchen an den Halsbändern klingeln. Wie auf dem „Goaßwalk“ bestaunte das Publikum die tierischen Models. Die Herde wurde durch die Besitzer in kleinen Gruppen durch den Obermarkt zum Dekan-Karl-Platz geführt. Dort wurden die Goaßn an ihre 20 Besitzer verteilt und die schönsten Exemplare unter ihnen prämiert.

Dass Ziege nicht gleich Ziege ist, das stellten die Preisrichter Sebastian Freisl, Martin Bergmeister, Sepp Grasegger und Hartui Mair fest. Sie begutachteten die Jungtiere, Überläufer, Mutterziegen, Jung- und Altböcke nach den Kriterien Bemuskelung, Farbe, Rahmen, Fundament und Gesamteindruck. Die Gewinner wurden nach einem Punktesystem ermittelt, Sie und die Vereinsgesamtsieger werden auf der Herbstversammlung der „Goaßerer“ bekannt gegeben.
Unfallfreier Almsommer
Während die Juroren die Tiere inspizierten, konnten die Besucher im Festzelt – die Bewirtung hatte das Hotel Rieger übernommen – und davor an den Biertischen und Bänken ordentlich feiern. Für die musikalische Umrahmung sorgte die „85’er Jahrgangsmusi“ mit Matthias Wörnle („Oasl“), Hannes Hornsteiner („Danzer“) und Hannes Hornsteiner („Hofschmid“). Daneben hatten auch wieder einige Händler einen kleinen Bauernmarkt aufgebaut.
„Für uns geht ein unfallfreier Almsommer zu Ende“, bilanzierte ein erleichterter „Pletscher-Toni“, der vor fünf Jahren den Vorsitz von Christian Neuner („Hackl“) übernommen hatte. „Ein Teil der Ziegen geht zum Decken zurück auf die Weiden am Lautersee, die anderen kommen auf die Nachweiden am Hirzeneck.“