Südafrikas Präsident kontert Trump nach Eklat aus – und verspottet umstrittenes Flugzeug-Geschenk

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Donald Trump konfrontiert Südafrikas Präsidenten mit haltlosen Genozid-Vorwürfen. Dieser kontert mit einem kritisch anmutenden Scherz.

Washington, D.C. – Es erinnerte sehr an den Eklat um den Empfang des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj: Diesmal empfing Donald Trump im Weißen Haus Südafrikas Staatschef Cyril Ramaphosa. Auch er wurde vom US-Präsidenten vor der Weltpresse vorgeführt. Dessen Vorwürfen eines angeblichen „Völkermords“ an Weißen in Südafrika begegnet Ramaphosa besonnen – inklusive eines ironischen Kommentars zu Katars Flugzeug-Geschenk an Trump.

Trump macht Ramaphosa unbewiesene Genozid-Vorwürfe – der stichelt

Nach dem Vorfall mit Selenskyj war Ramaphosa wohl vorbereitet. Auf Trumps Angriffe reagierte er ruhig. Als der Republikaner ihm in Videoaufnahmen angebliche Gräber weißer Farmer an einer Straße zeigte, fragte Ramaphosa: „Hat man Ihnen gesagt, wo das ist, Herr Präsident? Ich würde gerne wissen, wo das ist, denn das habe ich noch nie gesehen.“

US-Präsident Trump konfrontiert Südafrikas Staatschef Ramaphosa im Weißen Haus mit Genozid-Vorwürfen.
US-Präsident Trump konfrontiert Südafrikas Staatschef Ramaphosa im Weißen Haus mit Genozid-Vorwürfen. © picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci

Trumps Aussagen und die gezeigten Bilder würden auch nicht der offiziellen Politik Südafrikas entsprechen. Ramaphosa betonte: „Wir haben von Nelson Mandela gelernt, dass sich Menschen immer dann, wenn es Probleme gibt, an einen Tisch setzen und darüber sprechen müssen.“ Laut einem Faktencheck der Nachrichtenagentur AFP wurden die Aufnahmen nicht in Südafrika gemacht, sondern in der Demokratischen Republik Kongo.

Ramaphosa entschuldigt sich bei Trump, dass er ihm kein Flugzeug bieten kann

Der südafrikanische Präsident versuchte auch, Trump zu schmeicheln. Er bot Zugang zu Rohstoffen an, bedankte sich für die Lieferung von Beatmungsgeräten während der Corona-Pandemie und überreichte ihm ein schweres Buch mit Bildern südafrikanischer Golfplätze. Trump ist passionierter Golfspieler.

Das umstrittene Flugzeuggeschenk aus Katar nutzte Ramaphosa, um die Atmosphäre aufzulockern und setzte gleichzeitig eine Spitze. Nachdem Trump ihn mit unbelegten „Genozid“-Vorwürfen konfrontiert hatte, scherzte Ramaphosa: „Es tut mir leid, dass ich kein Flugzeug für Sie habe.“ Trump erwiderte: „Ich wünschte, Sie hätten eines“, was für Gelächter sorgte. „Wenn Ihr Land der Luftwaffe der Vereinigten Staaten ein Flugzeug anbieten würde, würde ich es annehmen“, fügte er hinzu. (mt)

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