Angebliche Polizeibrutalität bei Pro-Gaza-Demo, Einsatzkräfte schildern Vorfall

Ein Video aus Berlin-Mitte, das am Sonntag auf X veröffentlicht wurde, sorgt derzeit für Diskussionen. Es zeigt einen Polizeieinsatz im Umfeld einer Pro-Gaza-Demonstration vom Samstagabend, bei dem ein Vater mit einem Kleinkind zu Boden gebracht wird. 

Accounts in den sozialen Medien verbreiten mutmaßliche Polizeibrutalität

Im Netz verbreiteten verschiedene Kommentatoren schnell die Deutung, bei der Szene handele es sich um Polizeibrutalität. So schreibt etwa der Account des linksgerichteten Künstler-Kollektivs "Zentrum für politische Schönheit": "Ein Vater läuft mit Kind an Demo vorbei. Die widerwärtige @polizeiberlin verprügelt ihn vor den Augen seines zweijährigen Kindes? Die @spdberlin trägt die pol. Verantwortung für die Polizei, die seit Monaten außer Rand und Band ist. Und tut: NICHTS."

Die Polizei reagierte darauf in einem eigenen Beitrag. Und einer Gegendarstellung: Der Mann mit dem Kleinkind auf dem Arm habe sich mehrfach geweigert, polizeiliche Absperrungen zu beachten. Diese Absperrungen sollten eine Demonstration und eine Gegenversammlung voneinander trennen. 

Trotz wiederholter Aufforderungen sei der Mann den Weisungen nicht nachgekommen. Im Gegenteil: Er soll lautstark auf die Beamtinnen und Beamten eingeredet haben. Zudem ist zu sehen, wie er einen Kaffeebecher in Richtung der Einsatzkräfte wirft.

Mehrere Anzeigen gegen den Vater

Die Aufnahmen zeigen, wie mehrere Beamtinnen und Beamte den Mann von der Absperrung wegdrängen und ihn schließlich zu Boden bringen, um ihn zu fixieren. Nach Angaben der Polizei richteten sich die Maßnahmen ausschließlich gegen den Mann. Das Wohl des Kindes habe während des gesamten Einsatzes im Vordergrund gestanden

Gegen den Mann wurden mehrere Anzeigen gestellt – unter anderem wegen tätlichen Angriffs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung sowie wegen der Weigerung, seine Personalien anzugeben. Zudem prüft die Polizei, ob eine Gefährdung des Kindeswohls vorliegt.