Boom-Branche - Intel entwickelt KI-Chips zum Schnäppchenpreis und will Nvidia angreifen

Der Markt für Künstliche Intelligenz (KI) boomt, das gilt auch für sogenannte KI-Computer-Chips für umfangreiche Operationen. Hier dominiert aktuell Nvidia den Weltmarkt. Jetzt präsentiert der amerikanische Chiphersteller Intel auf der Computex-Tech-Konferenz in Taiwan seine neuen KI-Chips für Rechenzentren. Das berichtet CNBC.

Damit versucht Intel gegen seine Rivalen Nvidia und AMD Boden gutzumachen. Beide hatten kürzlich ihrerseits neue KI-Chips präsentiert.

Intel CEO: bessere Leistung und mehr Energieeffizienz

Die neuen Xeon 6-Prozessoren von Intel sollen laut CEO Pat Gelsinger im Vergleich zu den Vorgängern eine bessere Leistung und Energieeffizienz für intensiv genutzte Arbeitslasten in Rechenzentren liefern. Die Präsentation dieser Prozessoren erfolgt sechs Monate nach der Einführung der fünften Generation der Intel Xeon-Prozessoren für Rechenzentrumslasten und zwei Monate nach der Ankündigung des „Gaudi 3“-Prozessors für das Training und den Einsatz von KI-Modellen, wie CNBC weiter ausführte.

Intel-Chef Gelsinger sagte laut dem Bericht: „Kunden suchen leistungsstarke, kosteneffektive KI-Trainings- und Inferenzlösungen.“ Gelsinger erklärte, dass sich erste Kunden von den etablierten Herstellern Nvidia und AMD abwendeten - und sich sich etwa für Intel-Produkte wie dem „Gaudi“ interessierten.

Intel will Marktanteile mit günstigen Preisen gewinnen

Intel kündigte laut CNBC an, dass die Preise für die „Gaudi 2“- und „Gaudi 3“ KI-Beschleuniger niedriger seien als die der etablierten Konkurrenten. Der US-Konzern galt lange Zeit als größter Chip-Lieferant für Windows-Rechner. Vielen dürfte noch der Claim „Intel inside“ aus dieser Zeit bekannt sein.

Auf dem Feld der KI-Chips steht Intel eher am Rand. Hier ist Nvidia unangefochtene Nummer eins, bei der Tech-Riesen wie Meta, Microsoft und Google fast die gesamte Produktion aufkaufen. Nvidia-CEO Jen-Sen Huang: hat sein Unternehmen zur Benchmark gemacht.

Im Gegensatz zu den Chipherstellern Nvidia und AMD entwirft Intel nicht nur seine Chips, sondern stellt sie auch selbst her. Darum kümmert sich die Tochter Foundry. Allerdings laufen ihre Geschäfte schlecht. Für 2023 wies Foundry Verluste von rund sieben Milliarden Dollar aus (knapp 6,5 Milliarden Euro).

Intel will an alte Erfolge anknüpfen

Intel hatte Ende 2023 weltweit 124.800 Mitarbeiter, wie Statista ausweist. Der Umsatz belief sich auf 54,23 Milliarden Dollar (knapp 50 Milliarden Euro). An Nettogewinn verbuchte Intel 1,7 Milliarden Dollar.

Das Unternehmen ist an der Börse aktuell mit knapp 129 Milliarden Dollar (gut 118 Milliarden Euro) bewertet. Das ist etwas weniger als der Flugzeughersteller Airbus und etwas mehr als Deutsche Telekom oder die Allianz aufweisen. KI-Chip-Gigant Nvidia hat einen Börsenwert von 2,83 Billionen Dollar (2,6 Billionen Euro). Gut zwanzig mal so viel wie Intel.

Die Intel-Aktie notiert derzeit bei gut 28 Euro. Ende April 2020 lag sie auf ihrem Allzeithoch bei 54,93 Euro.