Millionenstrafe: Bayer erleidet nächste Schlappe im Glyphosat-Prozess

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Ein Gericht in den USA hat Bayer zur Zahlung von 3,5 Milliarden Dollar verurteilt. Das Urteil stellt die fünfte Gerichtspleite in Folge dar.

Philadelphia – Im Zusammenhang mit dem glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup wurde der Agrar- und Pharmakonzern Bayer am Dienstag erneut schuldig gesprochen. Das Produkt steht im Verdacht, Krebserkrankungen zu verursachen. Dieses Mal hatte eine Frau im Bundesstaat Pennsylvania gegen das deutsche Unternehmen geklagt. Diese behauptete, dass der Kontakt mit dem Unkrautvernichter Roundup die Ursache ihrer Krebserkrankung sei. Die Geschworenen gaben der Frau recht. Bayer hingegen, führte die Erkrankung auf den Rauchkonsum der Frau zurück und hat bereits angekündigt gegen das Urteil in Berufung zu gehen.

Urteil bestätigt negativen Trend bei Bayers Glyphosat Gerichtsverfahren

Vor der Niederlagen Welle hatte Bayer eine Reihe von Klagen erfolgreich abweisen können. Allerdings wurden das Unternehmen nun in den letzten fünf Verfahren schuldig gesprochen. Zuletzt im November auf eine beträchtliche Summe von 1,56 Milliarden US-Dollar. Die Kläger erklären sich die Trendwende in den Verfahren mit zunehmender wissenschaftlicher Evidenz.

Bayers Investoren drängen seit längerem auf eine schnelle Beilegung der Prozesse. So konnten die Leverkusener durch kostspielige Vergleiche bereits 113.000 Fälle der US-Klage auflösen. Allerdings stehen laut Nachrichtenagentur Reuters weitere 50.000 Klagen offen.

Bayers Aktienkurs bleibt trotzt Glyphosat Problemen stabil

Das Urteil zeigte keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Aktienkurs. Im Verlaufe des Tages und auch am Mittwoch legte der Kurs leicht zu. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Zahlung deutlich geringer ausfällt im Vergleich zu vorherigen Verfahren. Allerdings erlebt das Unternehmen ein schwieriges Geschäftsjahr. Neben den verlorenen Prozessen musste jüngst auch die Hoffnung über einen Nachfolger des Gerinnungshemmers Xarelto begraben werden. Während der Aktienkurs im Februar oder April zeitweise noch über 60 Euro lag, hat er sich aktuell bei 30 Euro eingependelt. Die ausstehenden Gerichtsverfahren und eine interne Prüfung über eine mögliche Aufspaltung des Unternehmens werden auch im neuen Jahr entscheidend für Anleger bleiben.

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