„Das war tödliche Polizeigewalt“ – Demos nach Polizeischüssen in Oldenburg

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Auf Social Media wächst nach dem Tod des 21-Jährigen durch Polizeischüsse der Unmut. Nicht nur in Oldenburg gehen am Freitagabend Menschen auf die Straße.

Oldenburg – Nach dem Tod des 21 Jahre alten Lorenz durch Polizeischüsse in Oldenburg, sind am Freitagabend (25. April) Kundgebungen geplant – nicht nur in Oldenburg. Auch in zahlreichen anderen Städten wie Berlin, Hannover, Braunschweig, Düsseldorf, Bochum, Frankfurt, Stuttgart, München und Wien wird zu Demonstrationen aufgerufen.

21-Jähriger stirbt durch Polizeischüsse in Oldenburg: Demos in zahlreichen deutschen Städten

„Wir hören von Mahnwachen, Demos und Aktionen für Lorenz in ganz Deutschland. Das bedeutet uns viel“, teilte die Initiative „Gerechtigkeit für Lorenz“ auf Instagram mit. Schon am Tag versammeln sich in Oldenburg zahlreiche Menschen am Tatort in der Fußgängerzone und legen Blumen ab. Die Stadt rechnet mit rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Oldenburg: Demos nach Polizeischüssen.
Oldenburg: Demos nach Polizeischüssen. (Symbolbild) © Izabela Mittwollen/dpa

Der 21-jährige Lorenz starb am frühen Ostersonntag in der Fußgängerzone. Ein Polizist hatte fünfmal in die Richtung des Deutschen geschossen. Laut Obduktion wurde Lorenz an der Hüfte, am Oberkörper und am Kopf verletzt. Drei Schüsse trafen ihn demnach von hinten. Der 27 Jahre alte Schütze wurde vorläufig vom Dienst suspendiert. Gegen ihn wird nun wegen Totschlags ermittelt – das übliche Verfahren in solchen Fällen.

Vor den Schüssen soll der junge Mann vor einer Diskothek Reizgas versprüht und mehrere Menschen leicht verletzt haben. Auch auf die Streifenpolizisten soll er sich bedrohlich genähert und Reizgas in ihre Richtung gesprüht haben.

Demos nach Polizeischüssen in Oldenburg: Familie bittet um friedliche Kundgebung

Die Familie und die Angehörigen bitten darum, dass die Kundgebungen friedlich bleiben. „Sie wünschen sich einen klaren, würdevollen Protest – ohne Eskalation“, betonte die Oldenburger Initiative. „Denn dieser Protest ist für die, die nicht mehr sprechen können und für Lorenz! Und für Menschen, die mit ihrer Trauer leben müssen. Ihre Stimmen sollen gehört werden – nicht übertönt von Gewalt.“

Auch die Stadt, die Polizei und das niedersächsische Innenministerium appellieren, sich friedlich zu verhalten. „Es ist eine aufgeheizte Stimmung in der Stadt“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. „Wir hoffen aber sehr, dass eben heute Abend alles in einem friedlichen Rahmen bleibt.“

Wachsender Unmut auf Social Media nach Polizeischüssen in Oldenburg – #gerechtigkeitfürlorenz

In den sozialen Medien wächst derweil der Unmut. Viele befürchten, dass die Schüsse auf den Schwarzen einen rassistischen Hintergrund haben könnten. Unter den Hashtags #gerechtigkeitfürlorenz und #justiceforlorenz mehren sich Stimmen gegen Polizeigewalt und Rassismus. „Das war kein Einzelfall – das war tödliche Polizeigewalt“, heißt es etwa auf Instagram. Oft zu sehen ist ein Foto des Toten mit dem Zitat: „Wer vier Schüsse von hinten abgibt, will nicht stoppen – sondern töten!“ (dpa/pav)

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