Politischer Aschermittwoch der CSU: „Wollen der Ampel Hilfestellung geben“ - Kritik vom Handwerks-Vertreter

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Klare Worte statt Kuschelkurs: CSU-Mitglied und Kreishandwerksmeister Martin Reiter kritisierte am politischen Aschermittwoch in Mauern unter anderem die deutsche Bürokratie. © Bauer

Das Handwerk stand im Zentrum des politischen Aschermittwochs von Erich Irlstorfer (CSU) in Mauern. Dabei gab es ein Kooperationsangebot - und viel Kritik.

Mauern – Der Fisch mundete und es war kuschelig eng im Nebenzimmer des Gasthauses Wisheu in Mauern. Alle Plätze waren besetzt, als CSU-Bundestagsabgeordneter Erich Irlstorfer zum politischen Aschermittwoch geladen hatte. Aber die Stimmung war nicht ganz so kuschelig. Handwerker und Landwirte zeigten ihre Zukunftssorgen auf.

Irlstorfer schlug in seiner Aschermittwochsrede einen etwas anderen Ton an als zwei Stunden zuvor sein CSU-Chef Markus Söder in Passau. Der Bundestagsabgeordnete aus Gammelsdorf reichte der Ampel aus der Opposition verbal die Hand: „Wir wollen der Ampel eine Hilfestellung geben in dieser schwierigen Zeit. Die Themen sind schwer und der Bürger fordert, dass wir etwas tun müssen.“ Er verwies darauf, dass die CDU/CSU-Fraktionschefs Merz und Dobrindt dem Kanzler geschrieben hätten. „Ich kenne diesen Brief und da waren konkrete Vorschläge drin.“

„Unsere Bagger laufen nicht mit Strom oder Wasser“

Irlstorfer betonte, dass es derzeit um den Wohlstand („Ein Produkt, das es so eigentlich nicht gibt“) im Land gehe, das Ziel müsse der Wohlstand für alle sein. Als Beispiel nannte er das in zwei Jahren um 24 Prozent erhöhte Bürgergeld: „Wer hat denn eine solche Gehaltserhöhung bekommen?“ Der Abgeordnete betonte, dass sich Arbeit wieder lohnen müsse, und es brauche auch Menschen in den Berufen, „in denen man sich einmal die Hände schmutzig macht oder auch samstags arbeitet“.

Erich Irlstorfer, CSU-MdB
Worte über Taten: Erich Irlstorfer erklärte, er wisse, „dass die Leute von uns Handlungen erwarten“. © Bauer

Als Gastredner war Irlstorfers CSU-Parteifreund Martin Reiter nach Mauern gekommen – in seiner Rolle als Kreishandwerksmeister und Chef der Bau-Innung. Er machte deutlich, dass die Kosten für Handwerker explodierten. „Unsere Bagger laufen nicht mit Strom oder Wasser“, sagte Reiter und kritisierte auch weitere Umstände. Pensionisten etwa könnten nicht von 1400 Euro Rente leben. Vor allem aber nutzte er das Podium, um die Stellung des Handwerks herauszustellen: „Wir zahlen die meisten Steuern. Das Handwerk hat mehr Beschäftigte als die Autoindustrie, unsere heilige Kuh.“

Ausufernde Bürokratie als Belastung

Nach den beiden Vorträgen entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, in der sich der Landwirt Martin Gandorfer aus Kirchamper zu Wort meldete. „Wir haben die Schnauze voll“, war seine Botschaft. Man habe weniger Einnahmen bei steigenden Ausgaben. Gandorfer monierte, „dass wir Deutschland gerade zu einem Biotop umbauen“. Er machte auch deutlich, dass er den Beruf des Landwirts nicht mehr für zukunftsfähig halte: „Wenn ich vor vier Jahren das alles gewusst hätte, dann wäre mein Ratschlag an den Sohn gewesen, beruflich etwas anderes zu machen.“

Die Wortmeldungen der Anwesenden waren für Erich Irlstorfer nichts Neues. Mehrfach betonte auch der Kreishandwerksmeister, dass die ausufernde Bürokratie im Land für Handwerksbetriebe immer mehr zur Belastung werde. Irlstorfer sagte, er wisse, „dass die Leute von uns Handlungen erwarten“.

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