Ford-Krise 2024 spitzt sich zu: Betriebsversammlung über Stellenabbau von Tausenden Arbeitnehmern

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Autobauer Ford plant in Köln einen massiven Stellenabbau. Am Mittwoch unterrichtet der Hersteller auf einer Betriebsversammlung Tausende Angestellte über die Auswirkungen der Krise.

Köln/München – Ford befindet sich in einer schwierigen Phase der Unternehmensgeschichte und das betrifft insbesondere auch den europäischen Hauptsitz in Köln.

Das amerikanische Traditionsunternehmen plant den Abbau von knapp 3000 Arbeitsplätzen am Standort in Nordrhein-Westfalen, was rund einem Viertel der Belegschaft entspricht. Im Betriebsrat ist von einem „rücksichtslosen Vorgehen des Konzerns“ die Rede.

Absatzkrise in Köln: Ford wird erneut Tausende Jobs streichen

Die Details des geplanten Stellenabbaus werden am heutigen Mittwoch (27. November) bei einer Betriebsversammlung am Produktionsstandort Köln-Niehl bekanntgegeben. 

Am Mittwoch (27. November) findet bei Ford in Köln eine Betriebsversammlung ab. Es geht um das berufliche Schicksal von Tausenden Arbeitnehmern
Am Mittwoch (27. November) findet bei Ford in Köln eine Betriebsversammlung ab. Es geht um das berufliche Schicksal von Tausenden Arbeitnehmern. © Oliver Berg/dpa

Rund 12.000 Mitarbeiter sind derzeit noch in Köln tätig, nachdem bei Ford alleine in Deutschland einst rund 50.000 Menschen beschäftigt waren. Diese Zahl ist über viele Jahre stetig gesunken, die verbliebenen Jobs sind unter anderem in der Produktion, Entwicklung und Verwaltung angesiedelt. 

Bis Ende 2027 soll der Stellenabbau abgeschlossen sein, um das Europa-Geschäft, das seit Jahren schwächelt, wieder auf Kurs zu bringen.

Ford stellt in Köln nur noch zwei Elektroauto-Modelle her

Ein wesentlicher Faktor für die Absatzkrise des US-Herstellers ist das veränderte Modellangebot: Ford hat bezahlbare Europa-Bestseller wie den Fiesta und Focus eingestellt oder wird es demnächst tun, ohne adäquaten Ersatz zu liefern. 

Ford-Logo am Hauptstandort der Europa-Zentrale in Köln. Der US-Autobauer plant einen umfangreichen Stellenabbau
Ford-Logo am Hauptstandort der Europa-Zentrale in Köln. Der US-Autobauer plant einen umfangreichen Stellenabbau. © Oliver Berg/dpa

Hinzu kommt, dass der Verkauf der neuen Elektroauto-Modelle Explorer und Capri, die in Köln produziert werden, hinter den Erwartungen zurückbleibt. Das ist jedoch wenig verwunderlich, handelt es sich bei den Ford-Neuheiten um hochpreisige Stromer.

Die IG Metall hat bereits Widerstand gegen die geplanten Kürzungen angekündigt, die nicht nur Ford, sondern auch andere Industriekonzerne wie Thyssenkrupp Steel betreffen. (PF)

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