Nass, aber glücklich: 8.000 PULS-Fans auf Schloss Kaltenberg
Hart im Nehmen zeigten sich die jungen und jung gebliebenen Fans des PULS Open Air Festivals auf dem Schlossgelände von Kaltenberg. Gelegentliche Regen-Unterbrechungen der Künstler-Auftritte wurden mit La-Ola-Wellen und Gesängen feiernd überbrückt.
Kaltenberg – Das bewährte Sicherheitskonzept der „Ritterturnier Kaltenberg Veranstaltungs-GmbH“ griff auch diesmal. Per Durchsagen, App und Instagram-Broadcast wurden die Besucher bei aufkeimenden Wetterkapriolen in die überdachten Flächen des Geländes gelotst. Kaum machte der Regen Pause, gingen die Auftritte der rund 50 Music-Acts und DJs weiter.
Und die trafen voll den Geschmack der PULS-Fans weit abseits des Mainstreams. Statt Helene Fischer und Andreas Gabalier stehen sie auf Gruppen wie „Giant Rooks“, die Shootingstars der Indie-Szene mit Abermillionen Streams. Oder auf die Berlinerin Paula Hartmann, die mit ihren „Soundtracks fürs Kopfkino“ begeistert. Auch Zoe Wees mit ihren Neonzöpfen und der einzigartigen Stimme wie bei „Girls Like Us“ gehörte jetzt zu den Topacts in der riesigen Arena.
Alle drei haben erste Karriereschritte beim PULS Open Air auf den kleineren Bühnen gemacht. Darauf ist Andy Barsekow, für den BR der musikalische Kopf des Festivals, besonders stolz. Für ihn ist PULS eine unerschöpfliche Talentschmiede, die er mit seinem Team weiterhin pflegen will: „Big Stars okay. Aber wir geben auch jungen Künstlern verschiedener Genres und unterschiedlicher Herkünfte eine Chance, vom riesigen PULS-Publikum entdeckt zu werden.“ Wie in diesem Jahr Dominik Hartz mit seinem Mix aus Jazz-Old-School, Hip-Hop-Beats und Post-Punk, Soffie mit deutschen Indie-Pop oder das Duo Lena & Linus mit Singer-Songwriter-Musik und ehrlichen deutschen Texten, die auf der Schlossbühne das Festival eröffneten. Wer ihnen nacheifern will, konnte sich in der Karaoke-Bar des Newcomerförderformats „Startrampe Covered“ ausprobieren.
Als einziges Festival in Deutschland wurde bei PULS sogar „Geschlechtergerechtigkeit“ großgeschrieben: 50 Prozent der Acts waren weiblich. Wie zum Beispiel die bekannte DJane Ninja Hagen, die das Opening auf der Waldbühne bestritt. Nadine Ulrich, Redaktionsleiterin von PULS, zeigte sich begeistert: „Bunt, divers, laut, aber auch mal leise. Unser tolles Publikum, etablierte Headliner und gerade durchstartende Newcomer sowie Partytreiben auf dem Campingplatz machten dieses Open Air zu etwas ganz Besonderem. Nicht zu vergessen Podcasts und Workshops um wichtige Themen wie die Europawahl oder Organspende.“
Veranstalter und BR setzten heuer besonders auf lokale Unterstützung und Nachhaltigkeit. Über 80 Prozent der Materialien, Dienstleistungen und des Caterings stammten aus der Region. Zur Stärkung des Umweltbewusstseins beim jungen Publikum gab es Trinkwasserstationen sowie Mülltrenn- und Mehrwegbecher-Systeme. Der Strom kam zur Hauptsache vom schlosseigenen Solarpark. Anstatt mit Diesel betriebenen Notstromaggregaten standen auf den Bühnen heuer riesige mobile Batterien für einen eventuellen Stromausfall bereit.