Unterschriftenaktion sorgt für Umdenken: Pläne für Sicherheit in der Ortsmitte werden nochmals geprüft

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Die Gemeinde Dietramszell sucht nach einer Lösung für Fußgänger auf dem Weg zu Schule und Kloster. © sh/Archiv

Der eigentlich verworfene Fußweg-Planung in der Dietramszeller Ortsmitte wird nochmals geprüft. Eine Ex-Gemeinderätin hatte Unterschriften gesammelt.

Dietramszell – 106 Unterschriften hat Waltraud Bauhof gesammelt. Unterschriften von Menschen, die sich einen durchgängigen Gehweg von Obermühltal bis zur Dietramszeller Klosterschänke wünschen. Ihre Petition übergab die frühere Gemeinderätin in der Ratssitzung am Dienstagabend an Bürgermeister Josef Hauser. Dass es einen solchen Gehsteig entlang des Zeller Bachs geben soll, hatte das Gremium eigentlich schon 2019 beschlossen. In der jüngsten Sitzung plädierte Bürgermeister Josef Hauser wie berichtet dafür, stattdessen einen asphaltierten Fußgängerweg auf der anderen Straßenseite anzulegen. Der sei erheblich kostengünstiger und werde von den Schulkindern eher genutzt.

Waltraud Bauhof übergab 106 Unterschriften an Bürgermeister Josef Hauser.
Waltraud Bauhof übergab 106 Unterschriften an Bürgermeister Josef Hauser. © Wildenrath

Wer aus Richtung Süden zum Kloster will, muss dann allerdings zweimal die Straße überqueren. Die Mehrheit der Ratskollegen stimmte der Planänderung zu. Ein Vorgehen, das Waltraud Bauhof nicht nachvollziehen konnte. „Unsere nachfolgenden Generationen werden sich zu Recht fragen, was die damaligen Gemeinderäte bewogen hat, einen Teil des Fußweges an der Ortsdurchgangstraße auszulassen“, schreibt sie in ihrer Petition. Sie fordert das Gremium auf, „sich für mehr Sicherheit und Barrierefreiheit in unserer Gemeinde einzusetzen“. CSU-Rat Michael Häsch unterstützte sie: „Wir haben so viel Geld und Zeit und Bürgerbeteiligung in die Dorferneuerung gesteckt, jetzt sollten wir das auch durchziehen.“ Mit einigen Parteikollegen und Grünen-Politiker Hubert Prömmer hatte er beantragt, das Thema erneut auf die Tagesordnung zu setzen und den Beschluss zu widerrufen.

„Wir brauchen Zahlen, Daten, Fakten“: Was könnte ein durchgehender Weg kosten

Dem schlossen sich die Räte mit knapper Mehrheit an. Seinen zweiten Antrag, den Gehsteig in der ursprünglich geplanten Version ausführen zu lassen, stellte Häsch zurück. „Wir brauchen Daten, Zahlen, Fakten“, räumte er ein. Wie viel die beiden Wegvarianten kosten, ist unklar. Dorferneuerungs-Architekt Rainer Heinz hatte in seiner damaligen Planung 25 000 Euro für den Gehweg an der Bachseite veranschlagt. Hubert Kanzler (Freie Wählergemeinschaft) kam bei Berechnungen auf knapp 400 000 Euro netto. „Wenn es tatsächlich so viel ist, müssen wir nochmal darüber reden“, sagte Ludwig Gröbmaier (CSU), wies aber auf die voraussichtliche staatliche Förderung von 50 Prozent hin.

Das Gros der Räte stimmt dafür, zunächst die Kosten für beide Varianten ermitteln. soll. Protestinitiatorin Waltraud Bauhof zeigte sich zufrieden: „Das ist genau das, was ich wollte.“

CLARA WILDENRATH

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