US-Truppenabzug aus Europa? Finnischer Verteidigungsminister fordert „klaren Fahrplan“ von Washington
Der finnische Verteidigungsminister Antti Häkkänen hat erklärt, dass die europäischen Nato-Verbündeten einen „klaren Fahrplan“ von den USA brauchen, um zu verstehen, wie ein möglicher Abzug amerikanischer Truppen aus Europa aussehen würde. Das berichtet „Politico“. Ein solcher Plan sei notwendig, um „Russland keine Gelegenheiten zu bieten“. Auch sein deutscher Amtskollege Boris Pistorius äußerte sich ähnlich: Schon letzten Monat forderte er von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, „einen Fahrplan zu entwickeln, um Lücken bei den Fähigkeiten zu vermeiden", sollte Washington in Zukunft Truppen von Europa in den Indopazifik verlegen.
Wie stark ist Europa ohne Washington?
Häkkänen betonte laut „RBC Ukraine“, er verstehe, dass sich die USA mehr auf den asiatischen Raum konzentrieren wollen. „Die Botschaft, die ich von den Amerikanern und vom Pentagon bekomme, ist, dass wir ihren Druck durch den militärischen Aufbau Chinas im indo-pazifischen Raum verstehen müssen“. Er erklärte weiter: „Europa ist zu schwach ohne amerikanische Fähigkeiten. Das muss durch europäische Fähigkeiten ergänzt werden“. US-Außenminister Marco Rubio wies die Sorgen um das amerikanische Engagement in der Nato als „Hysterie“ zurück.
800 Milliarden Euro bis 2030
Laut EU-Kommission könnten durch gelockerte nationale Fiskalregeln bis 2030 bis zu 800 Milliarden Euro für militärische Zwecke mobilisiert werden. Häkkänen erklärte, diese Pläne seien „auf dem richtigen Weg“. Die EU müsse eine größere Rolle bei der Verteidigung spielen. „Die Amerikaner wollen klare Entscheidungen von den europäischen Ländern sehen“, so Häkkänen.