Beim CSU-Parteitag in Augsburg dürften die Grünen erneut mit Seitenhieben rechnen. Für diesen Fall hat Ricarda Lang bereits vorgesorgt.
Augsburg - Bei der Union herrscht Einigkeit. Dieses Signal sollte mit der frühen Entscheidung, auf Friedrich Merz (CDU) als Kanzlerkandidaten zu setzen, nach außen gesendet werden. Und tatsächlich: Gemessen an der Aufregung im Vorfeld vergangener Bundestagswahlen ist der Entschluss harmonisch vonstattengegangen.
Doch die CSU bleibt unbequem. So drohte Söder dem Kanzlerkandidaten Merz bereits damit, ein Veto für Schwarz-Grün einzulegen. „Eine Koalition nach der Wahl geht nur einvernehmlich CDU, CSU. Die CSU kann die Grünen verhindern und wir werden es auch tun, nur dass man das hier an der Stelle sieht“, sagte der bayerische Ministerpräsident zuletzt nach einer Sitzung des CSU-Vorstands.
Ricarda Lang: „Wer zählt mit, wie oft beim Parteitag der CSU ‚die Grünen‘ fällt?“
Worte, mit denen Söder versucht, sein Profil zu schärfen und beim entsprechenden Publikum weiter an Beliebtheit zu gewinnen. Denn Grünen-Bashing liegt im Trend, wie bereits Ricarda Lang zugeben musste: „Es ist ein Volkssport geworden, Grüne zu hassen.“
Auch am Freitag (11. Oktober) darf wieder mit der ein oder anderen Spitze gegen die Partei gerechnet werden, denn dann trifft sich die CSU zum Parteitag in Augsburg. Genug Anlass für Noch-Grünen-Chefin Lang schon im Vorfeld Schlimmstes zu erwarten, so schreibt sie bei X (ehemals Twitter): „Wer zählt mit, wie oft beim Parteitag der CSU ‚die Grünen‘ fällt?“ Dazu postet sie ein berühmtes GIF mit Ex-CSU-Chef Horst Seehofer.
Ricarda Lang entscheidet sich gegen eine „Alkoholvergiftung“
Erst wollte Lang sogar ein Trinkspiel daraus machen, „aber“, so scherzt sie: „Ich habe mich dann doch gegen eine Alkoholvergiftung entschieden.“
Schon Seehofer war einer, der gerne gegen die Grünen austeilte. Eine Tradition, die Söder fortführt. Zuletzt forderte der CSU-Chef immer wieder den Rücktritt von Vizekanzler Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock (beide Grüne). Der angekündigte Rückzug Langs als Grünen-Chefin geht Söder nämlich nicht weit genug.