Der sonnige Wiesn-Start am Samstag endete mit einer turbulenten Nacht für die Bundespolizei. Im Bahnbereich sei der Auftakt „Wiesntypisch“ verlaufen.
München – Das Rekord-Wetter zum Wiesn-Auftakt am Samstag, 20. September, bescherte der Bundespolizei zunächst einen ruhigen Tag. Doch als die Sonne an der Hackerbrücke unterging, mehrten sich die Einsätze der Beamten zunehmend. Mehr als 200 Beamte waren im Spitzenbereich im Einsatz und bekamen es mit allem zu tun – von einem „Mann ohne Hose“ bis hin zu lebensgefährlichen Situationen im Gleisbereich.
Bundespolizei hat am ersten Oktoberfest-Tag alle Hände voll zu tun
Der erste kuriose Einsatz des Tages führte die Beamten gegen 16.45 Uhr nach Allach. Dort war ein „Mann ohne Hose“ am S-Bahnhaltepunkt gemeldet worden. Dem 50-jährigen polizeibekannten Mann wurden seine in der Nähe aufgefundenen Beinkleider wieder angezogen, demnach durfte der sichtlich Alkoholisierte den Heimweg antreten. Ab 18.30 Uhr hatten die Kommunikationsteams an der Hackerbrücke alle Hände voll zu tun, wie es weiter heißt. Etliche „Sonnenanbeter“ harrten auf dem Bogengeländer der Hackerbrücke aus, um den Sonnenuntergang zu sehen – und mussten von dort heruntergeholt werden.
Vor 20.30 Uhr eskalierte eine Auseinandersetzung im Regionalexpress RE 9 am Gleis 16 des Hauptbahnhofes München völlig. Im Zug nach Augsburg kam es zunächst zu gegenseitigen Beleidigungen unter mehreren Alkoholisierten, wie die Bundespolizei schildert. Zwei Frauen sollen Kontrahenten sogar mit dem Tod gedroht haben.
Gegen 22 Uhr ereignete sich ein lebensgefährlicher Zwischenfall am Hauptbahnhof München. Ein 34-jähriger Mann begab sich unerlaubt in den Gleisbereich am Gleis 36, wie die Bundespolizei erklärt. Ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn sah dies und warnte den Triebfahrzeugführer einer einfahrenden S-Bahn mit seiner Taschenlampe. Eine eingeleitete Schnellbremsung brachte den Zug kurz vor dem „Gleisläufer“ zum Stillstand – es gab keine Verletzten im Zug.
Mann belästigt Frauen in U-Bahn – couragierter Wiesn-Gänger greift ein
Gegen 23.55 Uhr übergaben Mitarbeiter der U-Bahnwache einen 29-jährigen Mann mit 1,79 Promille im Hauptbahnhof an die Bundespolizei. Ersten Ermittlungen zufolge soll er zwei Frauen auf dem Weg von der Theresienwiese zum Hauptbahnhof in einer U4 belästigt haben, wie die Bundespolizei mitteilt. Die Situation eskalierte weiter, als ein 48-jähriger Fahrgast couragiert dazwischenging. Als der couragierte Fahrgast ihm den Rücken zuwandte, schlug der Betrunkene heimtückisch mit mehreren Faustschlägen auf den Hinterkopf zu. Der Mann musste ärztlich betreut werden. Auch eine der beiden Frauen, eine 31-Jährige, musste ärztlich versorgt werden. Die Bundespolizei ermittelt wegen Körperverletzung.