Gegen Erschöpfung: Wie Sie die mentale Gesundheit im Beruf wahren
Burnout, Depressionen und andere psychische Probleme verursachen viel Leidensdruck – beruflich und privat. Sechs Tipps helfen Ihnen dabei, vorzubeugen.
Viele Menschen spielen ihre psychischen Krankheiten herunter, verschweigen sie oder ignorieren sie ganz. Zu groß ist die Sorge, damit die eigene Karriere zu dämpfen. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Wer Symptome eines Burnouts ignoriert, schadet seiner Arbeitsleistung. Und das gilt für jede Stufe der Karriereleiter – ein Betrieb braucht ausgeglichene Arbeitnehmer und Führungskräfte.
Eine schlechte mentale Gesundheit schadet einem selbst und dem Betrieb

Mehr als jeder Vierte deutsche Erwachsene ist von einer psychischen Erkrankung betroffen, informiert das Portal Utopia.de. Schwer zu glauben, schaut man sich in Unternehmen um. Denn die wenigsten Menschen reden über ihre Erkrankung oder melden sich gar deswegen krank. Zu groß ist die Scham und die Angst, stigmatisiert zu werden. Auch fürchten Arbeitnehmer um ihre Karriere oder wollen Kollegen nicht zur Last fallen. Doch das ist fatal: Wer die Symptome von Burnout oder Depression ignoriert, nährt die Krankheit nur zusätzlich. Und schadet damit auch dem Betrieb: Nur wer mental gesund ist, ist flexibel, belastbar und resistent gegen die Widrigkeiten des Alltags und somit eine produktive Arbeitskraft.
Kommt es soweit, dass sich jemand wegen einer psychischen Erkrankung krankschreiben lässt, bleibt er besonders lange der Arbeit fern: Im Schnitt fehlt derjenige 37 Tage, informiert das Portal Derstandard.de. Besonders Frauen sind betroffen und ganz oben stehen Beschäftigte in typischen „Frauenberufen“ wie dem Gesundheits- und Sozialwesen.
Mit diesen sechs Tipps halten Sie sich mental gesund
Bevor es soweit kommt: Nehmen Sie sich diese sechs Tipps zu Herzen, um Ihre psychische Gesundheit zu erhalten:
- Auszeiten nehmen und entspannen: Sie nutzen Urlaubstage für Besorgungen oder nutzen die komplett für die Kinderbetreuung? Erholungsurlaub ist dafür gedacht, dass Sie sich ausruhen – versuchen Sie, ihn auch dafür zu nutzen! Planen Sie auch sonst Auszeiten in Ihren Alltag ein und machen Sie etwas, das Sie entspannt. Was das ist, kann ganz individuell aussehen. Manche machen Spaziergänge mit dem Hund, andere hören Heavy Metal, wie sie dem Portal Business Insider verraten haben.
Prioritäten setzen: Verzetteln Sie sich nicht in Kleinigkeiten. Arbeiten Sie nicht einfach die To-do-Liste von oben nach unten ab, sondern konzentrieren Sie sich erstmal auf die wirklich wichtigen Dinge. Und geben Sie auch Ihrem Privatleben den Stellenwert, den es verdient. Ist eine Abgabe wirklich so dringend, dass ein Familienfest nicht besucht werden kann? Oder hat das Projekt vielleicht doch noch einen Tag länger Zeit?
Soziale Kontakte pflegen: Menschliche Beziehungen sind wichtig für die mentale Gesundheit. Ob Familie, Freunde oder nette Kollegen: Pflegen Sie den Kontakt zu Ihren Mitmenschen.
Den Körper gesund halten: Nur wer körperlich fit ist, kann auch geistige Leistungen bringen. Achten Sie auf eine gute Ernährung, ausreichend Bewegung und erholsamen Schlaf. Ihre Psyche wird es Ihnen danken.
Digitale Reize reduzieren: Die meisten Menschen haben Ihre E-Mails, den Arbeitsmessenger und WhatsApp immer im Blick – und das bis in die späten Abendstunden. Das schadet nicht nur der Konzentration, es überlastet Sie auch. Schalten Sie einfach mal ab und machen Sie eine digitale Pause.
Anzeichen erkennen: Nicht zuletzt gilt – achten Sie auf die Symptome eines Burnouts, Depressionen oder auch einer Angststörung. Typischerweise fühlen Sie sich anhaltend müde und erschöpft, unkonzentriert, antriebslos und schlecht gelaunt. Sie schlafen schlecht, erleben vielleicht Atembeschwerden, Rückenschmerzen oder ständige Übelkeit. Übrigens kann nicht nur eine Überlastung diese Symptome hervorrufen. Auch chronische Langeweile, also ein Boreout, äußert sich ähnlich.
Sie stellen erste Anzeichen einer psychischen Erkrankung an sich fest? Wenden Sie sich damit an Ihren Arzt. Auch Ihr Vorgesetzter oder der Betriebsarzt sind hilfreiche Ansprechpartner.
Burnout verhindern: Achten Sie nicht nur auf sich, sondern auch auf Ihre Mitmenschen
Eine psychisch gesunde Gesellschaft ist kein Kampf für jeden allein. Achten Sie auch auf Ihre Mitarbeiter und Kollegen. Schaffen Sie dafür ein freundliches Arbeitsumfeld, in der jeder für seine Stärken Wertschätzung findet. In einem Team, das sich gut versteht und das ein gesundes Arbeitspensum zu schaffen hat, geht es allen Mitgliedern länger gut. Fragen Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig, wie sie sich fühlen und ob sie mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Eine Kollegin ist schweigsamer und weniger produktiv als bisher? Fragen Sie nach, ob alles in Ordnung ist. Ein gutes Arbeitsklima ist die beste Voraussetzung dafür, dass es Ihnen und Ihrem Umfeld gut geht.