Fahrzeughersteller schickt Mitarbeiter am Stammsitz erneut in Kurzarbeit
Ein Fahrzeughersteller aus dem württembergischen Allgäu beginnt auch das neue Jahr mit Kurzarbeit am Hauptsitz. Der Geschäftsführer zeigt sich dennoch optimistisch.
Isny - Das sich schnell dem Ende neigende Jahr 2024 war für viele Unternehmen eine harte Probe, die auch in den letzten Tagen noch nicht ganz ausgestanden zu sein scheint. Das Traditionsunternehmen Dethleffs aus Isny (Baden-Württemberg) hatte die Belegschaft am Stammsitz im Herbst über fünf Wochen in Kurzarbeit geschickt und reagierte damit auf die schwierige Marktlage. Diese hat sich für den Wohnmobil- und Caravanhersteller zwar leicht verbessert; das neue Jahr startet in Isny aber dennoch erneut mit Kurzarbeit.
Das Unternehmen Dethleffs wurde im Jahr 1832 als Hersteller von Peitschen gegründet und baut seit 1932 Wohnwagen und Caravans – für letzteres gilt das Unternehmen sogar als Erfinder in Deutschland. Durch die hohen Kosten und die generelle Unsicherheit ist die Nachfrage nach solchen Fahrzeugen allerdings im Herbst stark zurückgegangen. Wie die Schwäbische aktuell berichtet, ist die Phase noch immer nicht ganz ausgestanden, weshalb Dethleffs im Januar erneut Kurzarbeit fährt.
Fahrzeughersteller aus dem Allgäu fährt nach Weihnachtsferien temporär Kurzarbeit
Im Herbst hatte der Fahrzeughersteller aus dem Allgäu zunächst zwei Wochen Kurzarbeit an die Werksferien angehängt, bevor die Produktion im September wieder anlief. Im Oktober wurden die Mitarbeiter – Dethleffs beschäftigt am Hauptsitz in Isny und im nahen Aichstetten insgesamt rund 1.000 Menschen – erneut in Kurzarbeit geschickt. Dem Bericht der Schwäbischen zufolge fällt die Maßnahme im Januar deutlich kürzer aus. An die Weihnachtsferien wird demnach eine Woche Kurzarbeit gehängt, die Produktion soll am 13. Januar wieder anlaufen.
Name | Dethleffs GmbH & Co. KG |
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Gründung | 1832 |
Sitz | Isny im Allgäu, Baden-Württemberg |
Unternehmensgruppe | Erwin-Hymer-Group (seit 2019) |
Branche | Fahrzeugindustrie |
Mitarbeiter | über 1.000 (2022) |
Die Maßnahme der Kurzarbeit ist ein Mittel, um schnell auf eine personelle Überkapazität reagieren zu können, ohne zu drastischen Mitteln wie einem Abbau von Arbeitsplätzen greifen zu müssen. Die Anmeldung der Kurzarbeit bei Dethleffs im Herbst war an das Versprechen geknüpft, dafür auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Stellen wurden beim Unternehmen aus Baden-Württemberg trotzdem abgebaut – allerdings nur durch natürliche Fluktuation. „Wir sind auf der Bremse“, erklärte Geschäftsführer Bernhard Kibler im Pressegespräch mit der Schwäbischen.

Dethleffs-Chef zeigt sich für Zukunft optimistischer - Überkapazität geht zurück
Obwohl die Lage noch immer angespannt ist – was die Woche Kurzarbeit im Januar notwendig macht – zeigt sich Kibler für die Zukunft optimistischer. Das sei beispielsweise auch daran zu erkennen, dass das Unternehmen die zusätzlich angemieteten Flächen, auf denen die nicht abgesetzten Fahrzeuge abgestellt wurden, in Isny wieder gekündigt habe. Bereits im Herbst hatte der Dethleffs-Geschäftsführer erklärt, von einer Erholung der Marktlage im Frühjahr auszugehen. Zuletzt hatte auch der Autozulieferer Mahle Mitarbeiter an mehreren Standorten in Kurzarbeit geschickt.