„Sehr zuversichtlich“: Gibt es heuer doch ein Eismärchen? Eine Hürde gibt es noch

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Wieder Eislaufen auf dem Penzberger Stadtplatz? Plötzlich stehen die Chancen für dieses Jahr wieder gut. © Wolfgang Schörner

In Penzberg gibt es heuer voraussichtlich doch ein Eismärchen. Die Stadt hat ein Unternehmer für das Spektakel gefunden. Es würde aber nicht in den Ferien laufen. Eine Hürde gibt es noch: Die Stadt braucht Sponsoren.

Penzberg - Vor ein paar Monaten hatte kaum jemand daran geglaubt, dass es heuer ein „Eismärchen“ auf dem Penzberger Stadtplatz geben wird. Die Stadt wollte das finanzielle Wagnis nicht eingehen, das Spektakel selbst zu stemmen. So groß erschien das Risiko, Ausgaben von über 100.000 Euro für ein „Eismärchen“ nicht decken zu können. Im Mai beschloss der Stadtrat deshalb, einen externen Betreiber zu suchen. Ein Versuch, der ein Jahr zuvor (an der Platzmiete) gescheitert war.

Nun hat die Stadt doch ein Unternehmen gefunden, das das „Eismärchen“ auf die Beine stellen will. Der Stadtrat sprach am Dienstagabend hinter verschlossenen Türen über dessen Angebot. Am Mittwoch teilte Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) auf Nachfrage mit, dass es sich um das österreichische Unternehmen Fuchs handelt, das die Eisbahn schon in der Vergangenheit auf dem Stadtplatz aufgebaut hatte. Man habe ein gutes Angebot mit Fixkosten ausgehandelt, sagte er. Der Stadtrat sei sich einig gewesen, diesen Weg zu gehen. Eine Hürde gibt es ihm zufolge aber noch: Es müssen erst genug Sponsoren gefunden werden, damit für die Stadt keine Kosten entstehen. Er sei da aber „sehr zuversichtlich“.

Laut Korpan würde das „Eismärchen“ nach diesem Modell von Freitag, 14. November, bis Sonntag, 14. Dezember, auf dem Penzberger Stadtplatz stattfinden, also 31 Tage lang, aber deutlich früher als in der Vergangenheit und nicht in den Weihnachtsferien.

Eisplatz nicht in den Weihnachtsferien

Ein späterer Zeitpunkt sei nicht möglich gewesen, weil der Unternehmen die Eisbahn gleich im Anschluss in einer anderen Kommune aufstellt. Auf der anderen Seite war dadurch das Angebot günstiger. Geben soll es laut Korpan auch einen Schmankerlmarkt, der über den 14. Dezember hinaus bestehen bleiben könnte. Andocken ans „Eismärchen“ sollen auch Ideen aus der „Wintervergnügen“-Umfrage (siehe Kasten).


Ja zu „Wintervergnügen“-Ideen

Obwohl es heuer voraussichtlich doch ein „Eismärchen“ gibt, sollen Ideen aus der „Wintervergnügen“-Umfrage umgesetzt werden. Das hat der Stadtrat am Dienstag einstimmig beschlossen. Nach Abbau der Eisfläche Mitte Dezember würde dafür der Stadtplatz zur Verfügung stehen, hieß es. Andere Aktionen könnten in der Rathauspassage, zum Beispiel in der Stadtbücherei, stattfinden. Die Planung soll laut Beschluss ein ehrenamtliches Organisationskomitee übernehmen.

An der „Wintervergnügen“-Umfrage hatten kurz vor den Sommerferien circa 375 Schüler teilgenommen. Sie war vom Stadtrat auf Antrag der PM-Fraktion beschlossen worden. Damals wurde noch damit gerechnet, dass es heuer kein „Eismärchen“ gibt. Als Eisplatz-Alternativen nannten die Kinder und Jugendlichen zum Beispiel Schnee- oder Eisrutsche, Iglus, Bastelstände, Plätzchenbacken, Outdoor-Spielecken sowie ein Wintertipi oder eine Jurte als Treffpunkt.

Es gebe bereits positive Signale vom Familiennetzwerk, sich am Organisationskomitee zu beteiligen, sagte Anette Völker-Rasor (PM) im Stadtrat. Dort ging es vor allem um rechtliche Fragen, zum Beispiel, wer die Verantwortung trägt. Kultur-Sachgebietsleiter Thomas Kapfer-Arrington schlug vor, dass sich das Organisationskomitee zunächst Gedanken macht und dann auf die Stadt zukommt.

Offizieller Veranstalter bleibt laut Bürgermeister die Stadt Penzberg. Das Unternehmen Fuchs baut zu einem Fixpreis die Eisbahn auf, sorgt für den Schlittschuhverleih, die Ticket-Kasse und das nötige Personal, was bislang immer die Stadt organisieren musste. „Für uns ist das so deutlich einfacher.“ Das Unternehmen erhält im Gegenzug auch die Ticket-Einnahmen. Die Stadt selbst, so Korpan, trage die Bauhofleistungen, die Deko-Kosten für den Schmankerlmarkt sowie die Nebenkosten für Strom und Wasser.

Um den Fixpreis und die Nebenkosten zu bezahlen, sucht die Stadt nun Sponsoren. Einige hat die Stadt schon. „Sobald wir genug Sponsoren haben, also alles abdecken können, wird das Eismärchen stattfinden“, so Korpan. Er geht davon aus, dass in zwei Wochen bereits eine Tendenz zu sehen ist.