Union steigt in Umfrage – eine Partei wittert nach Ampel-Aus plötzlich Morgenluft

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Die Ampel hat kaum Unterstützung für eine erneute Regierungszeit. Eine Forsa-Umfrage zeigt: Die Union gilt als einzige bevorzugte Regierungspartei.

Berlin – Die Ampel-Koalition hat für die kommende Bundestagswahl kaum Unterstützung für eine erneute Regierungszeit. Doch auch andere Koalitionsmöglichkeiten finden nur wenig Anklang in der Bevölkerung. Sicher ist mit 70 Prozent Zustimmung nur: Die Union soll an der neuen Regierung beteiligt sein.

Bundestagswahl-Umfrage im Überblick – CDU liegt vorn, AfD überholt SPD

Auch bei den Wahlpräferenzen lag die CDU/CSU in einer Forsa-Umfrage für RTL/ntv und stern mit 33 Prozent klar voraus. Auf dem zweiten Platz lag die AfD mit 17 Prozent, dicht gefolgt von der SPD mit 16 Prozent. Während die Grüne noch bei 11 Prozent lag, gab in der Umfrage nur ein geringer Teil der Befragten an, das BSW (5 Prozent), die FDP (4 Prozent) oder die Linke (3 Prozent) wählen zu wollen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD,l), verfolgt die Rede von Friedrich Merz, CDU Bundesvorsitzender und CDUCSU Fraktionsvorsitzender im Bundestag
Friedrich Merz (CDU) ist aktuell deutlich beliebter als der Bundeskanzler Olaf Scholz (Archivbild). © picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Die FDP konnte allerdings im Vergleich zur letzten Forsa-Umfrage einen Prozentpunkt gewinnen und näherte sich so der Fünfprozenthürde an. Der Anteil der Nichtwähler und der Unentschlossen stieg im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 leicht auf 25 Prozent (vorher: 23,4 Prozent).

Partei Prozent
CDU/CSU 33 Prozent (+1 Prozentpunkt)
AfD 17 Prozent
SPD 16 Prozent (-1)
Grüne 11 Prozent
BSW 5 Prozent (-1)
FDP 4 Prozent (+1)
Linke 3 Prozent
Sonstige 11 Prozent

Union soll nach Bundestagswahl in die Regierung – Koalitionspartner noch unklar

Laut der Umfrage wünscht sich etwa ein Drittel der Befragten eine Große Koalition (GroKo) aus SPD und CDU/CSU. Alle anderen genannten Bündnisvarianten sind noch unbeliebter, so zum Beispiel ein schwarz-grünes Bündnis (17 Prozent) oder eine Koalition aus Union und FDP (15 Prozent). Mit Abstand am unbeliebtesten war die Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP, die in der Umfrage lediglich vier Prozent erzielte.

Bei den Regierungsoptionen machten sich in der Umfrage vom 12. November Unterschiede nach Parteianhängern deutlich: Unter Wählern von Union und SPD findet eine große Koalition von allen Regierungsoptionen jeweils die größte Zustimmung, unter den SPD-Anhängern befürwortet sie sogar eine Mehrheit (66 Prozent). Bei den Unionswählern sind es 43 Prozent.

Die größte Gruppe der Grünen-Anhänger (48 Prozent) wünscht sich ein schwarz-grünes Bündnis. 71 Prozent der FDP-Wähler wollen der Umfrage zufolge, dass ihre Partei mit der Union die neue Regierung stellt. Anhänger von AfD und BSW befürworten laut stern mehrheitlich andere Regierungsbündnisse nach der Wahl.

Ampel-Aus beschäftigt Bevölkerung – Friedrich Merz liegt unter Kanzlerkandidaten vorn

Während die Union und damit auch deren Kanzler-Kandidat Friedrich Merz im Bild der Bevölkerung aktuell am besten dasteht, machte Merz noch keine genauen Aussagen zu möglichen Koalitionspartnern. Zwischen Scholz (16 Prozent), dem grünen Kanzlerkandidaten Robert Habeck (20 Prozent) und Merz, steht der CDU-Chef mit 32 Prozent Zustimmung in der Umfrage am besten dar. Genauso groß ist allerdings der Anteil der Menschen, die keinen der drei Kandidaten als Bundeskanzler haben wollen würde (32 Prozent).

Das Ampel-Aus ist der Forsa-Umfrage zufolge nach der zweiten US-Präsidentschaft von Donald Trump (64 Prozent) das zweitgrößte Thema (54 Prozent) in den Augen der Deutschen. Die beiden Themen haben die Wirtschaftslage abgelöst, die von einem Vorwochenwert von 59 Prozent Interesse auf 22 Prozent abgerutscht ist. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte in der vergangenen Woche Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) entlassen. Mit ihm verließ dann die ganze FDP die Regierung. Nur Bundesverkehrsminister Volker Wissing trat aus der FDP aus und blieb somit Minister.

Der Bundeskanzler hatte zunächst angekündigt, am 15. Januar die Vertrauensfrage im Bundestag zu stellen. Nun zeigte sich Scholz aber offen für einen früheren Termin, gewählt werden soll schlussendlich am 23. Februar. Die Union und die FDP hatten schon vorher einen früheren Termin gefordert. Bundeswahlleiterin Brand warnte laut Deutschlandfunk vor „unabwägbaren Risiken“ einer frühen Neuwahl. (lismah)

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