„Offener Brief“: Landkreise fordern dringende Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheitsversorgung

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Die Verfasser des Offenen Briefes an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach: Frank Niederbühl (Geschäftsführer Klinikum GAP), Sebastian Kramer (Geschäftsfüh-rer ZugspitzRegion), Anton Speer (Landrat GAP), Andrea Jochner-Weiß (Landrätin WM-SOG), Hannes Sörgel (GesundheitsregionPLUS GAP), Hans-Jörg Zahler (Vorsit-zender GesundheitsregionPLUS GAP) und Benedikt Wiedemann (GesundheitsregionPLUS Weilheim-Schongau). © Landratsamt

In einem landkreisübergreifenden „Offenen Brief“ an den Gesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach und die Bundestagsabgeordneten der Regierungskoalition haben die Landkreise Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen und Landsberg am Lech einen politischen Aufruf zur Krankenhaussituation gestartet.

Hintergrund sei die fatale Entwicklung in der Gesundheitspolitik, die die Kliniken bayern- und deutschlandweit vor große Herausforderungen stellt. „Aufgrund des strukturellen Defizits kommt es in vielen Kliniken zu Problemen bei der Finanzierung. In Bayern liegt das Defizit bei über 100 Millionen Euro pro Monat, deutschlandweit sind es sogar knapp 800 Millionen Euro im Monat“, heißt es in dem Schreiben.

In dem offenen Brief warnen die Verfasser, darunter auch Landrätin Andrea Jochner-Weiß (WM-SOG) und Landrat Anton Speer (GAP) vor einem finanziellen Kollaps der Kliniken. Diese Entwicklung gefährdet die flächendeckende Gesundheitsversorgung in den genannten Gebieten, in denen insgesamt 352.000 Menschen leben und die für ihre teilweise hochspezialisierten medizinischen Einrichtungen bekannt sind.

Alarmruf: Klinikfinanzierung vor dem Kollaps - Landkreise fordern dringende Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheitsversorgung

Verursacht wird die prekäre Lage durch eine Kombination aus Inflationsentwicklung, Tariflohnerhöhungen und steigenden Energiekosten, die nicht durch Anpassungen im Landesbasisfallwert, einem wesentlichen Element der Krankenhausfinanzierung, ausgeglichen werden. Dies führt zu einer Unterfinanzierung der Kliniken, die in der Schließung von Fachabteilungen oder ganzen Klinikstandorten resultieren könnte, was die Versorgung in ländlichen Regionen stark beeinträchtigt, heißt es in dem Schreiben an den Bundesgesundheitsminister.

Die Verfasser des Briefes fordern dringend Maßnahmen zur Sicherstellung der wirtschaftlichen Überlebensfähigkeit der Kliniken und zur Aufrechterhaltung einer flächendeckenden, wohnortnahen Gesundheitsversorgung. Sie kritisieren das aktuelle politische Vorgehen, das auf eine indirekte Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft hinauszulaufen scheint, und verurteilen die Nutzung der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger als Verhandlungsmasse. Abschließend appellieren sie an die Regierung, ihre ablehnende Haltung zur nachhaltigen Krankenhausfinanzierung aufzugeben und laden zu einem Dialog ein, um über die spezifischen Herausforderungen einer regionalen Gesundheitsversorgung zu informieren und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.

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