Jahrelanger Kampf für 450 Meter Straße: Grünes Licht für Ortsumfahrung
Nach Jahren des Wartens hat die Regierung von Oberbayern das Planfeststellungsverfahren für den Bau der Ortsumgehung östlich von Habach genehmigt. Die Gemeinde hofft nun auf eine Umsetzung noch in diesem Jahr.
Habach – Michael Strobl äußerte sich gestern erleichtert darüber, dass der Bau der Ortsumfahrung nun genehmigt wurde. „Ich bin total froh darüber, dass es jetzt endlich so weit ist“, betonte der Habacher Bürgermeister. Er hoffe nun, dass das Staatliche Bauamt in Weilheim sofort mit den Ausschreibungen beginnen wird und der Bau noch heuer realisiert werden kann.
Von einer Umgehungsstraße, die vom Habacher Kreisverkehr zur Antdorfer Straße führen soll, träumt man in Habach bereits seit Jahren. Mit dem Bau der rund 450 Meter langen Trasse soll der Durchfahrtsverkehr durch Habach und seinen Ortsteil Dürnhausen reduziert werden. Vor allem Anwohner in Dürnhausen klagen schon lange über Verkehrslärm und Dreck, den die vielen durchfahrenden Lastwagen Richtung Kiesgrube verursachen. Im Frühling 2021 hatte es sogar einen Ortstermin mit dem Bundestagsabgeordneten Alexander Dobrindt gegeben, der den Dürnhausern seine Unterstützung zusicherte. Doch in den Monaten, die folgten, passierte nicht viel. Erst im Frühling vergangenen Jahres informierte die Regierung von Oberbayern darüber, dass sie auf Antrag des Staatlichen Bauamts Weilheim das Planfeststellungsverfahren für den Bau der Ortsumgehung eingeleitet hat (wir berichteten).
Keine Einwände von Privatpersonen
Gestern gab die Regierung nun bekannt, dass sie durch Planfeststellungsbeschluss den Neubau der Ortsumgehung genehmigt habe. Die Straße solle im Süden am bereits 2017 fertiggestellten Kreisverkehr beginnen und im Norden etwa 250 Meter westlich der Kratzlmühle enden. Weiterhin sehen die Planungen vor, die Antdorfer Straße von der Einmündung der neuen Spange bis zum Ortseingang von Habach zurück zu bauen und teilweise zu rekultivieren.
Im Laufe des Verfahrens seien die Stellungnahmen von 15 Behörden, sonstigen Trägern öffentlicher Belange und anerkannter Vereine geprüft und soweit wie möglich berücksichtigt worden. Dies werde vor allem durch entsprechende Auflagen zum Gewässer-, Natur- und Landschaftsschutz sowie zu Belangen der Landwirtschaft, heißt es in der Pressemitteilung. Privatpersonen hätten keine Einwende vorgebracht.
Der Planfeststellungsbeschluss mit den dazu gehörenden Planunterlagen werde nun noch zwei Wochen im Habacher Rathaus zur öffentlichen Einsicht ausliegen. Dabei könnten zwar keine Stellungnahmen mehr abgeben werden. „Klagen könnte man aber theoretisch“, so ein Regierungssprecher auf Nachfrage. Soweit gegen den Planfeststellungsbeschluss keine Rechtsmittel erhoben werden, obliege die weitere Umsetzung des Vorhabens dem Staatlichen Bauamt als Vorhabenträger.
Unterlagen liegen öffentlich aus
Der dortige Leiter des Bereichs Straßenbau West, Andreas Lenker, hatte im vergangenen Oktober gesagt, er gehe davon aus, dass die Umgehungsstraße heuer gebaut und auch fertiggestellt wird. Die dafür veranschlagten Kosten bezifferte er auf rund eine Million Euro, die „zu hundert Prozent“ der Freistaat trage.