E-Ladesäulen nicht barrierefrei: Firma muss nachbessern
Warngaus Bürgermeister Klaus Thurnhuber ärgert sich: Die neuen E-Ladesäulen an Rathaus und Bahnhof sind nicht barrierefrei. Jetzt muss die Partnerfirma nacharbeiten.
Warngau – Rillen, Kanten und Pfosten, das Bedienfeld zudem zu weit oben: Die neuen E-Ladesäulen, die in Warngau an Rathaus und Bahnhof durch ein Kooperationsmodell zwischen der Gemeinde und dem Unternehmen Energie Südbayern (ESB) entstanden und seit Ende vergangenen Jahres in Betrieb sind, lassen in Sachen Barrierefreiheit zu wünschen übrig.
Nachdem der frühere Behindertenbeauftragte des Landkreises, Anton Grafwallner, diese Missstände öffentlich angeprangert hatte), kam der Stein ins Rollen. Bürgermeister Klaus Thurnhuber bat Grafwallners Nachfolger als Behindertenbeauftragter des Landkreises, Gerhard Henrikus, zu einem Ortstermin.
Wie der Rathauschef nun auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt, haben sich dabei Grafwallners Vorwürfe bestätigt: „Die Säulen sind tatsächlich nicht behindertengerecht“, räumt Thurnhuber ein. Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator haben damit Probleme. „Nichts Unlösbares, aber man muss nacharbeiten.“
Der Bürgermeister ist verschnupft: Dass die Ladesäulen behindertengerecht ausgeführt werden, war eine Voraussetzung, dass die Gemeinde die Kooperation eingeht. Wie berichtet, hat die Gemeinde die beiden Ladestationen mit jeweils zwei 22-kW-Anschlüssen in Zusammenarbeit mit ESB aufgestellt. Die Kommune bezahlt insgesamt 5300 Euro Nettobaukostenzuschuss als Anschubfinanzierung. Betrieb und Wartung für zehn Jahre übernimmt ESB.
Die Gemeinde hatte am Rathaus sogar vorgearbeitet, um der Barrierefreiheit den Weg zu ebnen, indem sie eigens eine ebene Zuwegung zur Ladesäule anlegte. An der Station am Bahnhof wurden drei Stellplätze auf zwei reduziert, damit diese breit genug für Rollstuhlfahrer werden.
Nun sei ein Ortstermin mit ESB anberaumt, um eine Lösung zu finden, kündigt Thurnhuber an. Den Joker hat der Rathauschef dabei noch nicht aus der Hand gegeben: „Die Leistung wird erst bezahlt, wenn das wie vereinbart hergestellt ist.“
Unser Holzkirchen-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.