Nach Kunden-Kritik: Lidl nimmt wichtige Änderung an seiner App vor – Sparen soll dann noch einfacher gehen
Mit den Supermarkt-Apps von Rewe, Aldi und Co. können Kunden mit exklusiven Angeboten Geld sparen – laut einer Studie sogar am meisten bei Lidl.
Kassel – Angesichts steigender Preise halten viele Verbraucher ihr Geld zusammen. Insbesondere beim Lebensmitteleinkauf ist weiterhin Sparen angesagt. Eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte hatte ergeben, dass ein beträchtlicher Teil der Befragten, entweder „günstigere Lebensmittel wählt oder bestimmte Produktgruppen vom Einkaufszettel streicht“. 35 Prozent gaben sogar an, bei Lebensmitteln vor allem aufs Geld zu achten.
Wer Zeit hat, vergleicht mithilfe von Prospekten, welche Produkte in den nächsten Wochen wo im Angebot sind. Viele Kunden nutzen mittlerweile aber auch die Supermarkt-Apps der Händlerketten wie Rewe, Aldi oder Lidl, um auf digitale Schnäppchenjagd zu gehen. Aber auch mit Insider-Tricks und wachsamen Augen lässt sich beim Wocheneinkauf sparen. Zum Beispiel bestimmt auch der richtige Einkaufszeitpunkt und Wochentag, ob der Geldbeutel entlastet wird.

Ergebnis einer Studie: Kunden sparen mit der Lidl-App am meisten
Der tägliche Einkauf im Supermarkt ist für Verbraucher inzwischen ganz schön teuer geworden. Um Angebote und besondere Rabattaktionen besser im Blick zu haben, laden sich viele Verbraucher daher die Supermarkt-Apps der Händler auf ihr Handy.
Besonders die Lidl-Plus-App erfreut sich nach Angaben des Nachrichtenportals watson.de großer Beliebtheit. Demnach soll die App im Google Play Store bereits über 50 Millionen Mal heruntergeladen worden sein. Wie die Tagesschau berichtet, habe eine Studie des Preisvergleichsportal smhaggle gezeigt, dass Kunden mit der Lidl-App die höchsten Ersparnisse erzielen. Der Discount-Riese hat nicht nur Lebensmittel im Angebot – Lidl ist auch im Stromgeschäft eingestiegen.
Änderung bei Lidl-App: Coupon-Aktivierung erfolgt nicht mehr manuell
Nutzer dieser App können sich wohl bald über eine Anpassung freuen. Diese soll, wie die Lebensmittelzeitung berichtet, eine „einfachere Handhabung“ der Lidl-Plus-App bewirken und betreffe vor allem die Aktivierung der digitalen Coupons. Um die Rabatte zu erhalten, mussten diese bislang manuell aktiviert werden. Jetzt sollen sie automatisch aktiv sein. Damit reagiere Lidl auf den Wunsch vieler Kunden.
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Wie das Verbraucherportal chip.de schreibt, sei aus Kundensicht der Prozess bis zur Einlösung der Coupons nicht besonders userfreundlich. „Die Umstellung auf die automatische Rabattgewährung zielt darauf ab, die Effizienz an den Kassen zu steigern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen“, heißt es dazu vonseiten des Unternehmens weiter. Die Anpassung sei in der Schweiz bereits vorgenommen worden. Wann die Umstellung hierzulande erfolgt, ist noch nicht bekannt.
Lidl-Plus-App: Von diesen Vorteilen profitieren Kunden
Die Lidl-Plus-App dient nach Angaben der Lidl-Webseite als „digitale Kundenkarte“ und bringt bei erfolgreicher Registrierung folgende Vorteile:
- Mit jedem gescannten Einkauf können neue Rabattstufen erreicht werden, um weitere Coupons freizuschalten
- Zusätzliche Coupons jede Woche
- Zugriff auf den Werbeprospekt
- Weitere Vorteile und Rabatte anderer Partner
- Kassenbon digital auf dem Handy
Während Kunden mit der App vor allem sparen wollen, verfolgen Händler laut Verbraucherschützern das Ziel, ihre Kundschaft mit Sonderangeboten an sich zu binden. Das funktioniere laut dem Preisexperten Sven Reuter von smhaggle nur bedingt. „Wir haben festgestellt, dass die Nutzer gerade die Konsumenten sind, die besonders nach Angeboten schauen und auch beim Wettbewerber kaufen“. Ein Lidl-Kunde konnte sich über ein Angebot überhaupt nicht freuen und machte auf Reddit seiner Wut Luft.
Supermarkt-Apps hat laut Verbraucherschützer auch Nachteile
Supermarkt-Apps können praktisch sein, bergen laut Verbraucherzentrale aber auch Risiken. Denn beim Herunterladen der App bitten diese in der Regel um eine Einwilligung zur Auswertung des Einkaufsverhaltens der Kunden. Und das gebe „tiefe Einblicke in ihr Leben als Nutzer“, sagen Verbraucherschützer. Es gibt aber Tipps, mit denen Verbraucher ihre Daten besser schützen können.
Als weiteren Punkt nennt die Verbraucherzentrale, dass Verbraucher durch die Apps auch zu mehr Spontan- und Mehreinkäufen verleitet werden. Im Gastgewerbe stellen Restaurantbetreiber indes fest, dass das Konsumverhalten der Gäste zurückhaltender geworden ist. (vw)