Rettung von deutschem Maschinenbauer aus Insolvenz führt zu Stellenabbau
Eine schwedische Unternehmensgruppe übernimmt einen deutschen Maschinenbauer aus der Insolvenz. Durch eine Restrukturierung droht ein Stellenabbau.
Heubach – In der anhaltenden Insolvenzwelle können nicht alle Unternehmen gerettet werden. Jüngst wurde beispielsweise bekannt, dass die traditionsreiche Großdruckerei Ebner & Spiegel aus Ulm endgültig geschlossen wird. Umso erfreulicher ist aber die Meldung einer Investorenübernahme, wie sie der Maschinenbauer Chr. Renz GmbH (Renz) Ende Juni auf seiner Homepage verkündete. Demnach wird die schwedische Plockmatic Group das Unternehmen mit Hauptsitz in Heubach (Baden-Württemberg) inklusive der Tochtergesellschaften in Australien, Argentinien, Großbritannien und der Türkei übernehmen.
Das Unternehmen Renz, das auf die Herstellung von Stanz-, Binde- und Laminiersystemen spezialisiert und nach eigenen Angaben in diesem Bereich Weltmarktführer ist, hatte im März 2024 am Amtsgericht Aalen einen Insolvenzantrag gestellt. Seitdem ging es für den Maschinenbauer aber wieder bergauf und nun steht eben die Rettung durch die Übernahme an. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings doch. Wie die Schwäbische Post berichtet, könnte es durch eine weitere Restrukturierung zu einem Stellenabbau bei Renz kommen.
„Weitere Restrukturierung“ führt im Zuge der Übernahme von Renz zu einem Stellenabbau
Die Übernahme durch die schwedische Plockmatic Group ermöglicht dem 1908 gegründeten Traditionsunternehmen aus Baden-Württemberg demnach die Fortführung. „Ein Teil der Plockmatic Group zu werden und eine langfristige Perspektive für Renz nach einigen sehr herausfordernden Jahren zu finden, lässt uns wieder mit Zuversicht in die Zukunft blicken“, erklärte Renz-Chef Michael Schubert in der Mitteilung von Ende Juni. „Mit dem Abschluss des Insolvenzverfahrens und dem Zugang zu den Ressourcen der Plockmatic Group können wir nun in neue Produkte investieren und langfristige Partnerschaften mit unseren Kunden und Lieferanten fortsetzen.“
Name | Chr. Renz GmbH |
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Gründung | 1908 |
Sitz | Heubach, Baden-Württemberg |
Branche | Maschinenbau |
Mitarbeiter | 160, davon rund 100 in Deutschland |
Allerdings könnte die Zahl der Mitarbeiter, die in Deutschland seit der Insolvenzanmeldung bereits von 120 auf 100 Angestellte gesunken ist, weiter verringert werden. „Das Erwerberkonzept von Plockmatic sieht eine weitere Restrukturierung vor. Details dazu besprechen wir in dieser Woche mit dem Betriebsrat“, erklärte Schubert auf Anfrage der Schwäbischen Post. Wie hoch der Umfang genau ausfallen wird, steht noch nicht fest. Der Stellenabbau soll laut dem CEO aber möglichst sozial verträglich gestaltet werden.

Übernahme von Renz: Hauptsitz und Gesellschaftsform bleiben bestehen
Die in Stockholm ansässige Plockmatic Group will mit der Übernahme des deutschen Traditionsunternehmens das bestehende Portfolio erweitern. „Wir sehen zahlreiche Chancen und Synergien zwischen unseren Organisationen und können unser Leistungsversprechen gegenüber unseren Kunden weiter ausbauen“, so CEO Jan Marstorp. An der Gesellschaftsform der Chr. Renz GmbH soll sich durch die Übernahme aber nichts ändern und auch der Hauptsitz in Heubach bei Schwäbisch Gmünd bleibt bestehen. Zuletzt war außerdem bekannt geworden, dass eine Einigung den Bosch-Standort in Schwäbisch Gmünd sichert, rund 1.000 Stellen entfallen dennoch.