Nun spricht „Block House“-Erbin im Entführungsdrama – und macht Ex-Mann Vorwürfe: „Er hat dies nie befolgt“

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Nach der mutmaßlichen Entführung der Kinder sind das Mädchen und der Junge wieder bei ihrem Vater. Das hat ein Gericht entschieden. Die „Block House“-Erbin ist fassungslos.

München – Der Sorgerechtsstreit zwischen Christina Block, der „Block House“-Erbin, und ihrem Ex-Mann ist eskaliert. In der Silvesternacht sollen die gemeinsamen Kinder im Alter von zehn und 13 Jahren aus Dänemark entführt worden sein. Wenig später befanden sie sich in der Obhut ihrer Mutter. Nun äußerte sich die Erbin der Restaurantkette.

Nach mutmaßlicher Entführung: Kinder sind wieder in Dänemark – Christina Block ist fassungslos

Inzwischen halten sich der Junge und das Mädchen wieder beim Vater in Dänemark auf, wie die dänische Polizei mitteilte. Das Hanseatische Oberlandesgericht (OLG) hatte eine einstweilige Anordnung erlassen. „Dieser Eilmaßnahme liegt die Einschätzung zugrunde, dass eine Rückkehr der Kinder zum Vater dem Wohl der Kinder aktuell am besten entspreche“, hieß es in der Mitteilung des Gerichts.

„Ich hätte nie gedacht, dass meine Kinder, ohne angehört zu werden, zu dem Vater gebracht werden, der die Kinder vorher widerrechtlich einbehalten hat“, schilderte die Hamburger Unternehmerin der Bild. „Die Gerichte haben klar und deutlich entschieden, dass er sie zurückzugeben hat. Und er hat dies nie befolgt.“

Nachdem die Kinder bei ihrer Mutter angetroffen wurden, habe das Jugendamt sowie eine LKA-Beamtin die Kinder begutachtet, hieß es weiter. Die Kinder seien wohlauf gewesen. Vor der Entscheidung des Oberlandesgerichtes sei das Jugendamt allerdings nicht mehr hinzugezogen worden.

„Kindesentziehung ist gelungen“: Kubicki äußert sich zu Entführungs-Drama

„Mir ist völlig unklar, wie sowohl ein dänisches Gericht, vor allen Dingen aber das Oberlandesgericht Hamburg eine Entscheidung treffen können, ohne das Jugendamt, den Ergänzungspfleger oder die Kinder auch nur anzuhören. Im Ergebnis ist damit die Kindesentziehung gelungen“, zitierte die Zeitung den Bundestags-Vizepräsidenten Wolfgang Kubicki (FDP).

Das Bild zeigt Christina Block und ihren Lebensgefährten Gerhard Delling.

Block und ihr Ex-Mann stehen seit Jahren vor Gericht um das Sorgerecht. Die Kinder sollen nach der Scheidung regelmäßig ihren Vater in Dänemark besucht haben. Ende August 2021 habe er die Kinder abgeholt und schließlich bei sich behalten. Das OLG Hamburg hatte dann das Aufenthaltsbestimmungsrecht auf die Mutter allein übertragen. Der Vater sei damals verpflichtet worden, die Kinder zurückzugeben.

In Dänemark werden nach Angaben des Berliner Familienrechtlers Peter Junggeburth Entscheidungen von Familiengerichten zum Sorgerecht in EU-Partnerländern nicht automatisch anerkannt. Das sogenannte Hauptsacheverfahren sei noch nicht abgeschlossen, sagte dazu ein Gerichtssprecher des OLG am Freitag (5. Januar).

Unbekannte entführen Kinder von „Block House“-Erbin: Hamburgerin dementiert Verwicklung

In der Silvesternacht entführten jedoch Unbekannte die beiden Kinder. Der Vater soll angegriffen worden sein. Die Täter flohen demnach mit den beiden Kindern in zwei Autos. Später befanden sich die Heranwachsenden bei ihrer Mutter in Hamburg. Dabei brodelt die Gerüchteküche: Ex-Mossad-Agenten sollen die Kinder der „Block House“-Erbin entführt haben. Wie die FAZ berichtete, dementiert Christina Block, die Entführung ihrer Kinder in Auftrag gegeben zu haben.

Das Geschehene aufzuklären, dauert an. Inzwischen hatte sich auch der Ex-Mann der „Block House“-Erbin geäußert. Über einen Anwalt ließ er verlauten, er sei „erleichtert und überglücklich, dass seine beiden Kinder jetzt in die Sicherheit ihrer Familie in Dänemark zurückkommen“. Derweil hat die dänische Polizei offenbar einen europaweiten Haftbefehl gegen Christina Block gestellt. (kas/dpa)

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