Nach Abstimmung der GDL: Reisenden drohen mehrtägige Bahnstreiks
Die Bahngewerkschaft GDL stimmt für längere Streiks bei der Deutschen Bahn. Reisende müssen sich auf Ausfälle und Verzögerungen im neuen Jahr einstellen.
Kassel – Noch immer ist keine Einigung der Bahngewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn in Sicht. Um zukünftig längere Tarifstreiks durchführen zu können, hat die GDL am Dienstag (19. Dezember) mittels einer Urabstimmung über unbefristete Streiks abgestimmt. Die große Mehrheit stimmte dafür. Folglich wird es bald zu erneuten Einschränkungen im Bahnverkehr kommen.
Streiks sollen im Januar weitergehen – „Wir werden die Blockadehaltung der Bahn aufbrechen“
Dennoch wird der Tarifstreik nicht unmittelbar fortgesetzt. Bis zum 7. Januar hat Claus Weselsky, der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), weitere Streiks im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und auch bei dem Wettbewerber Transdev ausgeschlossen. Somit können die Bürger unbesorgt über die Weihnachtsfeiertage ihre Verwandten besuchen und sicher heimkehren. Doch mit dem Beginn des neuen Jahres könnte die Situation rasch ernst werden. „Ab dem 8. Januar sollte man mit längeren Arbeitskämpfen rechnen“, äußerte Weselsky vor wenigen Tagen gegenüber der Augsburger Allgemeinen. „Wir werden die Blockadehaltung der Bahn aufbrechen.“
Es bleibt ungewiss, wie ausgedehnt der Streik der GDL sein wird. Eine zeitliche Begrenzung für Streiks existiert grundsätzlich nicht nach einer Urabstimmung. Weselsky äußerte: „Wir sind so verantwortungsbewusst, dass wir nicht auf ewige Zeiten streiken werden“, ergänzte allerdings: „Es bleibt nicht bei weiteren 24-Stunden-Streiks.“
Schon in der Vergangenheit gab es mehrtägige Streiks bei der Deutschen Bahn
Für die Arbeitnehmer bedeutet jeder Streiktag einen Verlust an Einkommen, daher ist eine Urabstimmung für ausgedehnte Streiks erforderlich. Zwar kompensieren Gewerkschaften den Ausfall von Löhnen und Gehältern aus ihrer Streikkasse, jedoch meist nicht in vollem Umfang. Die Urabstimmung dient dazu, dass die Angestellten ihre Bereitschaft zum finanziellen Opfer bekunden. Um grünes Licht für unbefristete Streiks zu erhalten, muss der Gewerkschaftsvorstand eine Zustimmung von mindestens 75 Prozent der teilnehmenden Arbeitnehmer vorweisen können.
Mehrtägige Arbeitsniederlegungen waren in vergangenen Tarifverhandlungen durchaus üblich. So legte die GDL im Jahr 2021 für fünf Tage und im Jahr 2015 für sechs Tage ihre Arbeit nieder. Daher könnte es gut sein, dass die Streiks im Januar in ähnlichem Ausmaß fortgesetzt werden. Bislang hat die GDL im aktuellen Tarifstreit lediglich zu Warnstreiks von höchstens 24 Stunden im Personenverkehr aufgerufen.
Die Streiks bei der Deutschen Bahn haben keinen Einfluss auf die ohnehin schlechte Pünktlichkeitsquote
Die Fahrgäste sind besonders belastet, da die Sorge vor Streiks bereits während der Tarifverhandlungen mit der EVG im Frühjahr und Sommer Unruhe auslöste. Die EVG rief dreimal zu Warnstreiks auf, von denen zwei stattfanden. Der neueste Arbeitskampf der GDL markierte den vierten Warnstreik bei der Deutschen Bahn in diesem Jahr. Solche Tage bringen der Bahn hohe Kosten und verärgern die Kunden. Allerdings haben die Arbeitsniederlegungen keinen weiteren negativen Einfluss auf die bereits schlechte Pünktlichkeitsstatistik: Zugausfälle werden in der Statistik nicht berücksichtigt.

Ende November erklärte die GDL die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert
Es bleibt ungewiss, wann die Gespräche zwischen den beiden Parteien fortgesetzt werden. Die GDL erklärte Ende November die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert und setzte später auch die Verhandlungen mit Transdev aus. Eine Einigung durch einen externen Schlichter wurde von Weselsky zu diesem Zeitpunkt abgelehnt. Eine Lösung ist noch nicht absehbar.
Die Forderungen der Gewerkschaft beinhalten eine monatliche Lohnerhöhung von 555 Euro, eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr sowie eine Verringerung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibendem Gehalt. Die Deutsche Bahn weist diese Forderungen zurück. (tt/dpa)
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