Neue Regeln ab September: Nur an wenigen Flughäfen – und überall bremst deutsche Bürokratie
Ab 1. September 2025 dürfen an 3 deutschen Airports größere Flüssigkeiten ins Handgepäck – warum die meisten trotzdem weiter Mini-Flaschen brauchen.
Ab 1. September 2025 versprechen deutsche Flughäfen mehr Freiheit beim Handgepäck: Dank neuer CT-Scanner sollen Flüssigkeiten bis zu zwei Liter auf bestimmten Kontrollspuren erlaubt sein. Die Technik ist ein echter Gamechanger – weniger Auspacken, weniger Hektik, mehr Komfort. Doch die Realität ist ernüchternd: Für den Großteil der Reisenden bleibt die 100-ml-Grenze bestehen. Wer Pech hat, landet an der falschen Spur und erlebt das alte Kontroll-Chaos wie eh und je. Willkommen im deutschen Bürokratie-Labyrinth, wo Hightech und Alltag selten zusammenfinden.

Berlin, München und Frankfurt sind die Vorreiter für die große Flughafen-Änderung im September: Fluggäste müssen sich bei Kontrolle auf neue Regeln einstellen: Hier stehen mittlerweile insgesamt rund 80 moderne CT-Scanner bereit – doch verteilt auf über 300 Kontrollspuren. In Frankfurt etwa profitieren bislang nur Passagiere in den Abflugbereichen A und Z, meist für Lufthansa-Kunden. In München und Berlin sind die Chancen etwas besser, aber auch hier gilt: Die neue Freiheit hängt am Zufall, denn nur ausgewählte Spuren sind umgerüstet.
CT-Scanner bringen neue Regeln – doch der deutsche Flickenteppich bleibt bestehen
Die neuen CT-Scanner sind eigentlich der Schlüssel für entspannteres Reisen: Flüssigkeiten und Laptops können im Handgepäck bleiben, größere Behälter sind erlaubt – zumindest theoretisch. Wer auf Nummer sicher gehen will, bleibt (wie gewohnt) beim Mini-Fläschchen und durchsichtigen Beutel – und fragt sich, warum die Technik nicht längst überall Standard ist.
- Die EU hat die neue CT-Scanner-Technologie im Juli 2025 offiziell freigegeben, nachdem alle Sicherheitsbedenken ausgeräumt wurden.
- Die Umrüstung an deutschen Flughäfen verläuft jedoch schleppend: In Frankfurt sind aktuell 40 von 160 Kontrollspuren mit CT-Scannern ausgestattet. In München sind es 20 von über 50 Spuren und in Berlin 24 von 30 Spuren.
- Das Ergebnis ist ein Flickenteppich an Regeln, der selbst Vielflieger verwirrt.
- Wer Pech hat, steht trotz Hightech weiter vor der alten 100-ml-Regel – und riskiert, dass teure Kosmetik oder Getränke am Checkpoint landen.
- Auch in anderen EU-Ländern ist der Fortschritt unterschiedlich: Während etwa Flughäfen in Rom und London bereits viele Spuren umgerüstet haben, halten andere wie Amsterdam trotz moderner Technik weiter an der 100-ml-Regel fest.
Bürokratie bremst die Scanner-Revolution – und Reisende zahlen den Preis
Warum geht der Fortschritt so langsam? Die Antwort ist typisch deutsch: Solange nicht alle Kontrollspuren umgerüstet sind, will die EU keine vollständige Freigabe riskieren. Die Sorge: Wer an einem „lockeren“ Flughafen startet und an einem „strengen“ umsteigt, könnte Sicherheitslücken verursachen. Deshalb empfehlen die Flughäfen selbst weiterhin, sich an die alten Vorgaben zu halten, trotz neuer CT-Scanner.
Was sind CT-Scanner
CT-Scanner (Computertomografen) sind moderne Geräte, die das Handgepäck dreidimensional durchleuchten. Sie erkennen Flüssigkeiten, Gels und elektronische Geräte viel präziser als ältere Röntgensysteme. Der Unterschied zu älteren Scannern: Ältere Geräte liefern nur zweidimensionale Bilder. Flüssigkeiten müssen deshalb in kleinen Mengen und separat vorgezeigt werden, damit sie eindeutig geprüft werden können.
CT-Scanner erstellen ein 3D-Bild des Gepäcks. Das Sicherheitspersonal kann Behälter virtuell „drehen“, genauer analysieren und so größere Mengen Flüssigkeit im Handgepäck erlauben – sofern die Spur entsprechend ausgestattet ist.
Das Resultat: Reisende erleben je nach Spur Unsicherheit – und müssen sich immer wieder neu orientieren oder bleiben bei den alten Regeln, trotz neuer, funktionierender CT-Scanner.

- Service-Check: Was beim Handgepäck aktuell gilt
- Größere Flüssigkeitsbehälter (bis zu zwei Liter) sind ab 1.9.2025 an bestimmten Spuren in Berlin, Frankfurt und München erlaubt – aber nicht überall.
- Wer auf Nummer sicher gehen will, bleibt bei 100-ml-Behältern und durchsichtigen Beuteln.
- Die Websites der Flughäfen bieten tagesaktuelle Hinweise, welche Spuren umgerüstet sind.
- Bei Umsteigeverbindungen und internationalen Flügen empfiehlt sich die strengste Regel.
- Die vollständige Abschaffung der 100-ml-Grenze ist erst nach flächendeckender Umrüstung aller Spuren zu erwarten – frühestens 2026.
Der Alltag an deutschen Flughäfen bleibt ein Balanceakt zwischen Fortschritt und Vorschrift. Im September 2025 treten in Deutschland weitere Änderungen in Kraft: Am 11. September findet der bundesweite Warntag statt und ab dem 12. September gilt der neue EU-Data-Act, der Verbraucherinnen und Verbrauchern mehr Kontrolle über die Daten ihrer vernetzten Geräte verschafft. Gespannt warten 17 Millionen Deutsche auf ein Gerichtsurteil, das das zweitgrößtes Streaming-Abo bedroht.