Auf S-Bahn geklettert: Mann hält sich an Scheibenwischer fest und fährt mehrere Stationen
Lebensgefährliche Aktion am S-Bahnhof Marienplatz: Ein junger Mann „surfte“ mehrere Stationen am Ende eines Zuges. Er wurde von der Bundespolizei vernommen.
München - Ein bis dahin unbekannter Mann kletterte am Mittwoch (24. April) gegen 20:50 Uhr am S-Bahnhaltepunkt Marienplatz auf die Kupplung des letzten Wagens einer S8, die in Richtung Herrsching unterwegs war. Er hielt sich am Scheibenwischer des hinteren Triebfahrzeuges fest und fuhr so bis zum Karlstor (Stachus) mit. Dort blieb er weiterhin außen auf der S-Bahn und setzte seine Fahrt bis zum Hauptbahnhof fort. Nach einer Strecke von etwa 1200 Metern wurde seine gefährliche Aktion von Mitarbeitern der Deutschen Bahn bemerkt. Als sie ihn zur Rede stellen wollten, entkam er ins Sperrengeschoss des Hauptbahnhofes und blieb zunächst unerkannt.
Lebensgefährliche Aktion am Marienplatz: Junger Mann „surft“ mehrere Stationen auf S-Bahn
Ein Reisender hatte jedoch ein Handyfoto von dem „S-Bahnsurfer“ am Marienplatz gemacht und es der Bundespolizei zur Verfügung gestellt. Dank dieses Fotos und seiner auffälligen roten Kapuzen-Jogginganzug konnte der Jugendliche gegen 23 Uhr im Sperrengeschoss des Hauptbahnhofes, in der Nähe der Toilettenanlage und der Fahrausweisautomaten, ausfindig gemacht werden. Mitarbeiter der Deutschen Bahn Sicherheit waren auf einen alkoholisierten Mann aufmerksam geworden, der Reisende belästigte. Als Bundespolizisten hinzukamen, erkannten sie den Mann in Rot sofort als den „S-Bahnsurfer“ vom Handyfoto. Verschmutzungen auf seinem Jogginganzug deuteten zudem darauf hin, dass er Kontakt mit der S-Bahn gehabt hatte.
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Vom Marienplatz bis Hauptbahnhof: Junger Mann „surft“ auf S-Bahn
Der 19-jährige Deutsche aus Neukirchen, Landkreis Amberg-Sulzbach, der mit 2,28 Promille Alkohol im Blut erheblich alkoholisiert war, äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Die Bundespolizei ermittelt nun wegen einer Ordnungswidrigkeit nach der „Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung“ gegen ihn. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der 19-Jährige kurz nach Mitternacht aus der Polizeiwache entlassen. Sein Handeln hatte erhebliche Auswirkungen auf den Betriebsablauf der S-Bahn, es kam zu Verspätungen, Umleitungen und Ausfällen. Da der Jugendliche bereits durch übermäßigen Alkoholkonsum im Hauptbahnhof aufgefallen war und im März von der Deutschen Bahn ein Hausverbot für den Hauptbahnhof erhalten hatte, wird er zusätzlich eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs erhalten.