Finanzielle Probleme: Deutschlandweiter Lieferdienst muss Insolvenz anmelden
Ein auf gesundes Essen spezialisierter Lieferservice muss Insolvenz anmelden. Ziel des Insolvenzverwalters ist es, die 440 Arbeitsplätze zu erhalten.
Essen - Der Lieferservice Green Club hat Insolvenz angemeldet. Doch das ist noch nicht das Ende. Das Amtsgericht Essen hat dem Antrag des Unternehmens vom 5. Dezember entsprochen und ein vorläufiges Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung angeordnet. Das teilte Green Club in einer Erklärung mit.
Lieferdienst Green Club muss Insolvenz anmelden: Geschäftsführer bleiben an Bord
Damit läuft der Geschäftsbetrieb des Lieferdienstes an allen zwölf Standorten in Deutschland weiter. Ziel des Sanierungsverfahrens sei es nun, die rund 440 Arbeitsplätze zu sichern sowie den Geschäftsbetrieb zu restrukturieren und aufrechtzuerhalten. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind derzeit über das Insolvenzgeld gesichert.
Green Club plant nun, im Rahmen des Verfahrens einen Sanierungsplan zu erarbeiten, der den langfristigen Fortbestand des Lieferservices sichert. Das Unternehmen plant, das Verfahren bis Mitte nächsten Jahres im Wesentlichen abzuschließen. Green Club wird regelmäßig über den Fortgang des Restrukturierungsverfahrens informieren.
Die Geschäftsführer Tobias Drabiniok und Peter Falk bleiben im Amt und führen das Unternehmen durch die Restrukturierung. Begleitet werden sie dabei von der auf Restrukturierung und Sanierung spezialisierten Kanzlei Aderhold. Zum vorläufigen Sachwalter hat das Amtsgericht Essen Georg Kreplin von der Kanzlei Kreplin Kuhlmann Nasser bestellt.
Lieferdienst Green Club muss Insolvenz anmelden: Schwaches Konsumklima drückt Kauflaune
Als Gründe für die finanzielle Schieflage nennt das Unternehmen mehrere Faktoren. Laut Finanzvorstand Peter Falk sind die Umsätze im vierten Quartal, insbesondere im Weihnachtsgeschäft, stark zurückgegangen. Hinzu kämen die Folgen der anhaltenden Wirtschaftskrise und die hohe Inflation, die auf das Konsumklima drückten und die Kaufbereitschaft der Kunden weiter senkten.
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Green Club wurde 2017 in Essen unter dem Namen Pottsalat als Salatlieferdienst gegründet. Im April 2024 fusionierte Pottsalat mit dem Lieferdienst Make Food aus Mohnheim. Kurz darauf erfolgte die Umbenennung in Green Club. Derzeit betreibt Green Club zwölf Standorte in Deutschland: in Essen, Dortmund, Bochum, Duisburg, Münster, Köln, Bonn, Mainz, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Mannheim und Stuttgart. Ziel des Unternehmens ist es, bundesweit gesunde, individuell zubereitete Gerichte in umweltfreundlichen Verpackungen anzubieten und klimaschonend auszuliefern.