Alfons Schuhbeck zieht in den Kräuter-Knast: Hier saß schon Uli Hoeneß ein
Enorme Hafterleichterung für den gefallenen Star-Koch: Alfons Schuhbeck verlässt nach nicht einmal sechs Monaten die JVA Landsberg. Er kann künftig Freigang genießen.
Wie ein Gefängnis sieht das nicht aus: Klostermauern, Schafweiden, Laubbäume und ein Anstaltsgarten, in dem nachhaltig angebaut wird: Alfons Schuhbeck ist am Montag in den Kräuter-Knast umgezogen! Das bestätigt Monika Groß, die Leiterin der JVA Landsberg, gegenüber dem Merkur. Das Gefängnis in Andechs-Rothenfeld am Ammersee ist eine Außenstelle Landsbergs, gilt als Freigängerhaus. Wer hier einsitzt, darf das Gefängnis tagsüber für bestimmte Zeiträume verlassen, um zu arbeiten. Eine enorme Hafterleichterung für den 74-Jährigen! Bekommt der ehemalige Starkoch einen Promi-Bonus? Zumindest fällt auf, dass ihm die Haft schon sehr früh erleichtert wird. Normalerweise lockert die bayerische Justiz den Vollzug in der Regel erst 18 Monate vor Haftende. Schuhbeck ist im Oktober 2022 zu drei Jahren und zwei Monaten verurteilt worden. Seine Strafe trat er am 23. August 2023 an. Aktuell hat er also noch nicht einmal sechs Monate eingesessen! Den ganzen Ärger brachte ihm Steuerhinterziehung im großen Stil ein. Fonsi hat 2,3 Millionen am Staat vorbeigeschafft. Jetzt muss er 1,2 Millionen Euro zurückzahlen. Bis dato ist aber keine Rückzahlung bekannt. Alfons Schuhbeck steht vor heute vor den Trümmern seines Lebenswerks: Von seinem Firmenimperium sind nur wenige Betriebe übriggeblieben – wie die Gewürzläden, ein Teil von „Schuhbecks Company“. Insider gehen davon aus, dass sich der gefallene Starkoch in den nächsten Monaten dort wieder einbringen wird. Wann genau und mit wie vielen Stunden sein Freigang beginnen wird, ist nicht bekannt.
Briefe an den Gewürzladen in Altötting
Am Dienstag bekamen die Mitarbeiter am Platzl ihren Chef jedenfalls noch nicht zu sehen. Gleiches gilt für die Filiale in Altötting. Dort kommt die Nachricht gut an, dass die Haft für den Chef nun leichter wird. Gemeldet habe er sich noch nicht, sagt eine Verkäuferin im Merkur-Gespräch. „Ich bin mir sicher, dass er sich sehr freut, wenn er wieder arbeiten und anpacken kann.“ Noch kurz vor Haftantritt habe Schuhbeck den Altöttingern eine Signierstunde gegeben. Dem 74-Jährigen habe man im Gesicht direkt angesehen, wie sehr ihm die Loyalität seiner Leute und der Zuspruch seiner Fans guttut. Die Verkäuferin zeigt einen dicken Stapel Briefe –all diese habe er ihnen aus dem Gefängnis geschickt. Herzliche Worte, mit denen er auch beschrieb, dass er gut behandelt werde und es ihm eigentlich ganz gut gehe. Nun freuen sich die Leute im Altöttinger Gewürzladen, wenn es für ihren Fonsi weiter aufwärts geht.
Uli Hoeneß zahlte seine Steuerschulden gleich zurück
Bei Uli Hoeneß lief vieles anders: Sofort nach seinem Urteil wegen Steuerhinterziehung hat er reumütig alle seine Steuerschulden von 43 Millionen Euro gezahlt: Der ehemalige Bayern-Manager Uli Hoeneß verhielt sich vorbildlicher als Alfons Schuhbeck. Beide vereint der „Besuch“ des Kloster-Knastes. Der Ex-Bayern-Boss saß hier ab Januar 2015 ein - und ließ sich tagsüber zum Rekordmeister an die Säbener Straße chauffieren. Nicht zum Training, sondern zur Arbeit. Das ist der Sinn des Freigangs als Haftlockerung: Die Maßnahme ist der erste Schritt auf dem Weg zu Resozialisierung für Straftäter. Sie sollen so zurück in die Gesellschaft und ein ehrliches Leben finden