Asteroid 2024 YR4 könnte anderen Himmelskörper treffen – Wahrscheinlichkeit steigt
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Asteroid 2024 YR4 die Erde trifft, sinkt. Neue Daten zeigen jedoch, dass sie für einen anderen Himmelskörper zunimmt.
München – In den etwa 4,6 Milliarden Jahren ihrer Existenz ist die Erde unzählige Male von Asteroiden getroffen worden. Doch viele der dadurch entstandenen Krater sind heute nicht mehr sichtbar – unter anderem, weil die Plattentektonik der Erde sie hat verschwinden lassen. Ganz anders ist es auf dem Mond: Wer sich seine Oberfläche genau anschaut, kann dort zahlreiche Einschlagkrater entdecken. Da es auf dem Mond keine Plattentektonik gibt, bleiben die Krater für immer.
In Zukunft bekommt der Mond möglicherweise einen weiteren Krater. Wie neue Daten der US-Raumfahrtorganisation Nasa zeigen, könnte der Asteroid 2024 YR4 nämlich den Mond treffen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist mit neuen Asteroidendaten auf ein Prozent gestiegen, heißt es bei der Nasa. Unterdessen ist die Chance, dass der Asteroid die Erde trifft, weiter zurückgegangen. Mittlerweile liegt sie nur noch bei 0,28 Prozent (Nasa) beziehungsweise 0,16 Prozent (Esa).
Asteroid 2024 YR4 könnte statt der Erde den Mond treffen
Anfangs lag das Risiko eines Einschlags auf dem Mond bei 0,3 Prozent, stieg dann aber auf 0,8 Prozent an. Nun haben neue Daten, die in der Nacht vom 19. auf den 20. Februar gesammelt wurden, das Bild erneut verändert. Für die Erde ist das gut – schließlich könnte der Einschlag des Asteroiden 2024 YR4, der auf eine Größe von 40 bis 90 Meter geschätzt wird, eine ganze Stadt zerstören. Gleichzeitig ist der mögliche Einschlag auf dem Mond nicht so dramatisch. Immerhin existieren dort weder Menschen noch Siedlungen – zumindest noch nicht.
Der Mond ist Asteroideneinschlägen schutzlos ausgeliefert
Bis zum Ende des Jahrzehnts planen die USA und China, Menschen zum Mond zu bringen. Beide Länder wollen dort forschen, außerdem will die Nasa den Mond als „Sprungbrett“ in Richtung Mars nutzen. Im Gegensatz zur Erde ist der Mond deutlich im Nachteil, wenn es um drohende Asteroideneinschläge geht. Die Erde wird durch ihre Atmosphäre zumindest vor kleineren Brocken aus dem Weltall geschützt. Sie dringen in die Erdatmosphäre ein, erhitzen sich durch den steigenden Luftwiderstand und zerbrechen und verglühen letztendlich.
Den Mond dagegen treffen Asteroiden oder andere Gesteinsbrocken direkt und ungebremst – eine schützende und bremsende Atmosphäre hat der Erdtrabant nicht. Die vielen Krater auf dem Mond sind ein gut sichtbares Zeugnis dafür. (tab)