Zu alt für Ersatzteile: Miesbach leuchtet bald sparsamer
1195 Straßenlaternen hat Miesbach – und bei Weitem nicht alle sind schon auf energiesparende LED-Technik umgestellt. Bei 55 Brennstellen lässt sich das nun aber nicht mehr vermeiden. Die Stadt rüstet sie mit LED-Technik nach.
Sie werden per Beschluss des Finanzausschusses erneuert. Die Kosten liegen dafür bei 38 100 Euro.
Betroffen sind alle konventionellen Leuchten an der Bayrischzeller Straße entlang der B 472. Der Grund dafür: Aufgrund des hohen Alters gibt es für die bestehenden Leuchten keinen Ersatz mehr. Mehrere Leuchten seien bereits ausgefallen, berichtete Jürgen Brückner vom Tiefbauamt dem Gremium. „Der Hersteller hat die Produktion eingestellt“, ergänzte Brückner und sprach sich dafür aus, auf wirtschaftliche Leuchten umzurüsten. Zudem sei die Umrüstung förderfähig. Das Problem dabei: Von Antragstellung bis zur tatsächlichen Förderung dauere es bis zu zwei Jahre. Dabei handle es sich um zwei Programme: eines vom Bund, eines vom Freistaat.
Für Paul Fertl (SPD) war dieser Zeitrahmen ein Unding: „Das geht doch nicht. Überlastung lasse ich mir eingehen, aber nicht über zwei Jahre. Da wird der Fördertopf ja faktisch nicht realisiert.“ Und zu Bürgermeister Braunmiller (CSU) gewandt, schob Fertl nach: „Gerhard, geh dem mal nach!“
Kritik an langer Wartezeit
Auch Zweite Bürgermeisterin Astrid Güldner (Grüne) wollte eine solch lange Bearbeitungszeit nicht akzeptieren und ging noch einen Schritt weiter: Warum müsse die Stadt das bezahlen, wenn die Beleuchtung den Bayernwerken gehöre? Brückner verwies auf den Konzessionsvertrag für die Betreuung aller Leuchten: „Die Stadt müsste sonst alle Leuchten abkaufen und wäre dann auch für Wartung und Erneuerung zuständig. So ist es das günstigste System.“ Zumal von den 1195 Brennstellen im Stadtgebiet erst 255 umgerüstet seien. „Über 900 sind noch offen.“ Von denen seien aber nur an die 400 förderfähig, weil sie direkt nach unten auf Straßen leuchten.
„Die Kosten amortisieren sich ziemlich schnell“
Wie Braunmiller ergänzte, habe man das Zuschussverfahren für eine große Lösung bereits gestartet. Den Einwand von Michael Lechner (FL), dass für Bundesstraßen doch eigentlich das Staatliche Bauamt in Rosenheim Baulastträger sein müsste, entkräftete Brückner ebenfalls: „Innerhalb des Stadtgebiets sind hier die Kommunen in der Verantwortung.“ Aus Sicht von Florian Ruml (FL) ist die finanzielle Belastung für die Stadt aber nicht so dramatisch. „Die Kosten amortisieren sich ziemlich schnell durch den gesparten Strom“, betonte Ruml.
Auf dieser Grundlage ermächtigte der Finanzausschuss den Bürgermeister einstimmig, das vorgelegte Angebot zum Austausch der 55 Brennstellen für 38 100 Euro zu beauftragen. Ein Betrag über 40 000 Euro ist bereits im aktuellen Haushalt der Stadt eingestellt.
ddy