Wegen steigender Ausgaben: Ortsbus wird eingestellt
Von A nach B mit dem Ortsbus zu kommen, das gehört in Bad Kohlgrub bald der Vergangenheit an. Die Gemeinde stellt den Betrieb zum 31. Januar 2024 ein. Aus Kostengründen.
Bad Kohlgrub – Es trifft alle Orte im Landkreis. Die Gemeinden werden mehr Geld als bisher an den Landkreis abtreten müssen. Vor allem wegen des Millionen-Defizits des Klinikums in Garmisch-Partenkirchen steigt die Kreisumlage deutlich. Um wie viel genau, steht noch nicht endgültig fest. Doch auf jeden Fall wird der Umstand dazu führen, dass die Kommunen, die ohnehin schon mit Inflation und Tariferhöhungen zu kämpfen haben, den Rotstift zücken müssen. Ein Beispiel liefert nun Bad Kohlgrub. Die Gemeinde stellt die Ortslinie ein.
Über 33 Jahre hinweg hatte sich Josef Reindl mit seiner Frau Monika um den Betrieb der Ortslinie gekümmert, bis dieser sich 2021 in den Ruhestand verabschiedete. Seither sitzt die Firma Benedikt aus Saulgrub am Steuer. Allerdings nur noch bis Ende dieses Monats. So beschloss es der Gemeinderat zuletzt. Aufgrund der steigenden Ausgaben „sieht sich die Gemeinde gezwungen, diese freiwillige Leistung bereits zum 31. Januar zu beenden“, teilt Rathausgeschäftsführer Christian Hollrieder mit. „Es ist bedauerlich, da viele Gäste und auch Einheimische dieses kostenlose Angebot regelmäßig genutzt haben.“
Ende des Jahres wäre ohnehin Schluss gewesen
Gleichwohl aber weist Hollrieder darauf hin, dass im kommenden Dezember ohnehin Schluss gewesen wäre. Eine neue Ausschreibung wäre fällig geworden. Das Unternehmen Benedikt hat aber bereits signalisiert, den Hut nicht mehr ins Rennen zu werfen. Einen anderen Kandidaten zu finden – nahezu aussichtslos. Schon zuletzt bewarb sich nur die eine Firma. Also entschlossen sich die Ortspolitiker dazu, aus Kostengründen jetzt schon das Ende einzuläuten. Nach Abzug der Förderung investierte die Kommune zirka 50.000 Euro im Jahr in den Betrieb der Linie.
Das Aus stopft zwar nicht das finanzielle Loch. Am Sparen führt aber kein Weg vorbei. Denn: Landet die Kreisumlage beispielsweise bei 55 Prozent, bedeutet das ein Abgabeplus von zirka 170.000 Euro. Gepaart mit den geringeren Schlüsselzuweisungen vom Freistaat fehlen dann rund 300.000 Euro in der Kasse.