Passagiere berichten - Kreuzfahrtschiff sitzt monatelang fest: „Unsere Kinder machen sich Sorgen"
Die Kreuzfahrt mit der Villa Vie Odyssey, die um die Welt gehen sollte, steht offenbar unter keinem guten Stern. Das Schiff liegt bereits seit Ende Mai still im Hafen von Belfast. Hunderte Passagiere sind gestrandet. Laut "Euronews" haben viele von ihnen ihre Häuser und Habseligkeiten verkauft, um dauerhaft an Bord zu leben.
Kreuzfahrt-Passagiere waren in sechs oder sieben Hotels
Das 30 Jahre alte Schiff fiel wiederholt bei Zertifizierungen durch. Jetzt sind umfangreiche Verbesserungen nötig. Alle Passagiere mussten das Schiff verlassen und in Hotels untergebracht werden. G. Grady erzählt: „Wir waren in sechs oder sieben Hotels hier in Belfast.“
Die Geduld der Passagiere wird strapaziert, da Villa Vie Residences immer wieder kurzfristige Abfahrtsankündigungen machte, die dann verschoben wurden. Ihr Mann J. Grady fügt hinzu: „Wir sind so lange hier, dass uns die Taxifahrer und Kellner mit Namen kennen.“
Das Ehepaar zeigt Verständnis für die Probleme, da es sich bei der Odyssey um ein dreißig Jahre altes Schiff handelt. „Das waren unvorhergesehene Dinge, die Zeit gekostet haben, weil sie nicht einfach zu lösen sind, vor allem, wenn dieses Kreuzfahrtschiff dreieinhalb Jahre lang um die Welt fahren soll“, sagt J.
Einige Passagiere haben ihr Zuhause verkauft
Die Betreiber haben aufgehört, alle Kosten der Passagiere zu übernehmen. "Euronews" erklärt, dass dies die Situation weiter verschärft, zumal einige Passagiere keine andere Unterkunft haben, da sie ihr Zuhause verkauften. Das berichtet unter anderem auch der "Stern".
Aufgrund der anhaltenden Ungewissheit und der Sorge ihrer Kinder kehren die Gradys vorerst in die USA zurück. „Unsere Kinder sorgen sich um uns“, sagt G.. Trotz der Rückschläge bleiben sie optimistisch und hoffen, die Kreuzfahrt zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen zu können.
Kreuzfahrtpassagiere fordern Geld zurück nach Kurswechsel
Auf See, aber nicht auf der geplanten Route: Deshalb forderten Passagiere der Carnival Vista unlängst ihr Geld zurück. Die Reederei hatte sie aufgrund eines Motorschadens über einen Kurswechsel informiert. Statt der geplanten Karibikroute sollten die Bahamas angesteuert werden. Einige Gäste reagierten empört und wollten das Schiff verlassen. Eine achtägige Kreuzfahrt auf der Vista kostet durchschnittlich 779 Dollar pro Person. Die Reederei bot Gutschriften für zukünftige Kreuzfahrten und volle Rückerstattungen an.
Viele Passagiere zeigten sich frustriert über die kurzfristige Ankündigung. "Sie wussten von dem Problem, bevor wir das Schiff betraten", sagte eine Passagierin. Immerhin konnte das Kreuzfahrtschiff ablegen.