Mittelstand in Not - 125.000 fehlende Kita-Fachkräfte werden für deutsche Wirtschaft zum Problem

Der eklatante Personalmangel in deutschen Kindertagesstätten, der über 125.000 Fachkräfte umfasst, setzt auch die Wirtschaft des Landes massiv unter Druck. Einer aktuellen Studie des Paritätischen Gesamtverbandes zufolge fehlen durchschnittlich mehr als zwei Erzieherinnen und Erzieher pro Kita. Das berichtet die „Tagesschau“.

Der Mangel wirkt sich negativ auf die Arbeitssituation berufstätiger Eltern aus, wodurch diese teilweise gezwungen sind, ihre Arbeitszeiten zu reduzieren. Der Paritätische Gesamtverband mahnt deshalb bessere Rahmenbedingungen in der Ausbildung von Fachkräften an und setzt sich für die Beendigung der Anrechnung von Auszubildenden auf den Personalschlüssel ein. Der „Tagesschau“ zufolge verschlechterte sich die Situation in Kindertageseinrichtungen zwischen 2021 und 2023 trotz des Gute-Kita-Gesetzes. 

Kita-Krise lähmt den Mittelstand

Laut „Bild“ bremst das Kita-Chaos die deutsche Wirtschaftskraft. Eine Studie von Stepstone zeige, dass der Wirtschaft ein Potential von rund 22,7 Milliarden Euro verloren geht, da Erwerbstätige durch fehlende Betreuungsplätze weniger arbeiten können. 

Marie-Christine Ostermann, Präsidentin des Vereins „Die Familienunternehmer“, führt bei „Bild“ aus, dass 42 Prozent der mittelständischen Unternehmen bereits Kündigungen oder Arbeitszeitreduktionen verzeichnen, weil eine adäquate Kinderbetreuung nicht gewährleistet werden konnte. Sie betont, dass Deutschland durch inakzeptable Zustände im Bereich der Kinderbetreuung seine eigene wirtschaftliche Leistungsfähigkeit lähme. 

Großkonzerne betreiben eigene Kitas

Während größere Konzerne wie Vodafone und Henkel betriebseigene Kitas etablierten, stehen kleinere Unternehmen vor nahezu unüberwindbaren Herausforderungen, da sie solche Angebote kaum realisieren können. Felicitas von Kyaw von Vodafone unterstreicht in „Bild“, dass eine generelle Lösung des Problems dringend notwendig sei. Auch Oliver Burkhard von Thyssenkrupp betont die Wichtigkeit der kollektiven Bewältigung des Kita-Notstands, damit Arbeits- und Fachkräfte voll einsatzfähig bleiben.