Betrüger stehlen die Handynummer mit „SIM-Swapping“ – so können Sie sich schützen
Durch Betrugsmaschen wollen Betrüger an Daten oder das Geld von Opfern gelangen. Die eigene Handynummer kann durch sogenanntes „SIM-Swapping“ übernommen werden.
Frankfurt – Über die vergangenen Jahre haben Betrüger ihre Maschen vielfach in den Online-Bereich verlegt. Eine dieser Betrugsmaschen ist das sogenannte „SIM-Swapping“, das in den letzten Monaten an Beliebtheit gewinnen konnte – so schützen Sie sich davor.
Mit „SIM-Swapping“ übernehmen Betrüger die Mobilfunknummer ihrer Opfer
Die nordrhein-westfälische Polizei hat in einer Presseerklärung auf eine Zunahme von Fällen des sogenannten „SIM-Swapping“ in diesem Jahr hingewiesen. „Durch das SIM-Swapping übernehmen Betrüger die Kontrolle über die Mobilfunknummer einer Person, indem sie eine neue eSim (digitale SIM-Karte) bestellen und den Besitzer von seiner eigenen Rufnummer aussperren“, so die Polizei. Mit der erbeuteten Nummer haben die Betrüger dann freie Hand.
Die Betrüger erlangen Zugang zu den Daten ihrer Opfer durch einfache Nachforschungen. Sie benötigen nur den Namen und die Mobilfunknummer. Phishing-Mails sind auch bei dieser Betrugsart nach wie vor ein gängiges Mittel. Wenn Empfänger auf einen angehängten Link klicken und ihre Daten eingeben, müssen die Betrüger nicht einmal mehr nachforschen. Besonders problematisch wird es, wenn die Opfer ihre Mobilfunknummer als Zugangsfaktor für andere Online-Dienste über das SMS-TAN-Verfahren nutzen. Auch an Ladesäulen für E-Autos können Menschen betrogen werden.
So können Sie sich laut der Polizei vor „SIM-Swapping“ schützen
Um die Nummer ihrer Opfer zu übernehmen, wählen die Betrüger die Anmeldeoption „Login mit SMS-Code“ in einem Online-Portal. Daraufhin wird ein entsprechender Code an die Mobilfunknummer des Besitzers gesendet. In vielen Fällen kontaktieren die Betrüger ihre Opfer dann unter einer falschen Identität. Laut Polizei geben sie sich oft als Paketzusteller aus, die einen Abstell-Code benötigen. Da die Handybesitzer mit dem gerade erhaltenen Code nichts anfangen können, geben sie diesen einfach weiter.
Sobald der Betrüger Zugang zum Mobilfunkkonto hat, werden häufig Spam- und Betrugs-Nachrichten von den Nummern der Opfer versendet. „Noch einfacher funktioniert dies mit der eSIM, bei der nicht einmal mehr eine SIM-Karte per Post zugesandt werden muss“, so der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit. Wenn jemand Opfer von „SIM-Swapping“ wird, sollten alle Anbieter und Dienste, auf die die Betrüger Zugriff haben könnten, so schnell wie möglich informiert werden. Darüber hinaus ist eine Strafanzeige unerlässlich. Auch die Deutsche Rentenversicherung warnt vor einem Betrug. (rd)