Bestnoten in der Generalprobe: 15 Kapellen beim Wertungsspielen im neuen Bürgerhaus

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Die Musikkapelle Münsing unter der Leitung von Dirigent Markus Feierabend erhielt beim Wertungsspielen im Rahmen des 23. Bezirksmusikfests im neuen Münsinger Pallaufsaal ein „Ausgezeichnet“. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Die Musikkapellen überzeugen und die neue Location auch. Im Pallaufsaal im Bürgerhaus Münsing spielten Kapellen des Bezirksmusikfests auf.

Münsing – Es war eine würdige erste Veranstaltung, mit der die Musikkapelle Münsing (MKM) am Wochenende den neuen Pallaufsaal einweihte. Hunderte Fans und Neugierige strömten am Samstagnachmittag und am Sonntag zu den Wertungsspielen im Rahmen des 23. Bezirksmusikfests des Musikbunds von Ober- und Niederbayern in das Bürgerhaus der Gemeinde, das offiziell erst am 7. Mai mit einem Festakt eröffnet wird.

Die MKM feiert heuer ihr 170-jähriges Bestehen und deshalb hatte sich die Vorstandschaft um den Vorsitzenden Michael Bruckmeir mutig dazu entschlossen, als erste Jubiläumsveranstaltung Wertungsspiele im Pallaufsaal zu organisieren und auszurichten, bevor im Juli die Festtage folgen. 15 Kapellen aus nah und fern zeigten ihr Können und nutzten die Chance, sich von einer Jury aus Fachleuten Lob und Kritik abzuholen sowie Punkte und Auszeichnungen zu sammeln.

Bürgermeister ist Schirmherr und Musiker: Grasl zufrieden mit Pallaufsaal-Premiere

„Für uns alle war der heutige Tag das große Ziel“, sagte Schirmherr Bürgermeister Michael Grasl in seinem Grußwort. Nach langem Planen, einigen Widerständen aus der Bevölkerung und einer relativ kurzen Bauzeit stand das Bürgerhaus mit Rathaus im März dieses Jahres. Die Gemeindeverwaltung war kurz vor Ostern eingezogen (wir berichteten). Der Pallaufsaal ging nun dank aller beteiligten Handwerker und der Hausmeister punktgenau zu den Wertungsspielen in Betrieb. Die Veranstaltung sei eine „Werbung für unser kulturelles Ehrenamt und ein Podium für Musikanten vom Jugendlichen bis zum Routinier“, sagte Grasl, der selbst sowohl am Samstag mit der Musikkapelle Holzhausen (MKH) als auch am Sonntag mit der kleinen Formation „Bachofa Musi“ auf der Tuba spielte.

Jury Musikkapelle Wertungsspielen
Begeistert von Darbietungen und Veranstaltungsort waren Jury und das zahlreich erschienene Münsinger Publikum. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Den Auftakt machte am Samstag bei der offenen Konzertwertung die Tölzer Jugendkapelle. Für ihre beiden selbst gewählten Stücke bekam sie von den Preisrichtern – Michael Müller, Bezirksdirigent aus Weilheim, Josef Langenwalter vom Allgäu-Schwäbischen Musikbund, Raphael Schollenberger vom Musikbund Unterfranken, Michael Morgott aus Rohrdorf und Helmut Buchbauer vom Bezirk Amper – 90,6 Punkte, was einem „Ausgezeichnet“ entspricht.

Volksmusik mit Top-Bewertungen: Jury lobt die Kapellen aus Tölz und Münsing

Bewertet wurden etwa Intonation und Stimmung, Rhythmus und Zusammenspiel, technische Ausführung, Ton- und Klangqualität sowie die Stücke-Auswahl im Verhältnis zur Leistungsfähigkeit des Orchesters.

Spannend wurde es für die rund 350 Besucher im Saal – bestuhlt hatten die Veranstalter, nicht mit einem derartigen Ansturm rechnend, nur für 250 Personen –, als die Gastgeber von der MKM die Bühne betraten. Sie begeisterten das Publikum mit den Werken „Lord Tullamore“ und „Terra Pacem“, die sie bereits bei den Weihnachtskonzerten 2023 aufgeführt hatten. Die Kapelle erzielte ein „Ausgezeichnet“ mit 87 Punkten. Die Holzhausener Kapelle holte mit der „Appalachian Overture“ und „Oregon“ sogar 92,4 Punkte. Die am weitesten gereisten Teilnehmer waren die rund 70 Musikantinnen und Musikanten aus Mals in Südtirol.

Bayerische und böhmische Blasmusik: Jugendorchester und Kapellen treten auf

Am Sonntag kamen die Freunde bayerisch-böhmischer Blasmusik auf ihre Kosten. Hier wurde verdeckt gewertet, das heißt, die Ergebnisse wurden erst später schriftlich bekannt gegeben. Unter anderem traten das Jugendblasorchester Murnau, die Blaskapellen Deining, Schongau und Uffing an. Die Bewirtung übernahmen an beiden Tagen Mitglieder des Trachtenvereins Seeröserl Ammerland-Münsing. Auch die neue Küche nutzte die Veranstaltung als eine Generalprobe: Es wurden Kürbissuppe, Schweinebraten und Würstl gekocht, Semmeln belegt, Kartoffelsalat ausgegeben, Kaffee und Kuchen serviert.

Die Besucher äußerten sich lobend. „Von außen hat mir das Bürgerhaus von Anfang an gefallen, auch der bei manchen umstrittene Lamellenvorhang. Von innen finde ich es noch schöner“, meinte Karin Strohmenger. Und Katharina Strobl sagte: „Der Saal hat genau die richtige Größe. So was hat Münsing mit seinem aktiven Vereinsleben gebraucht.“

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