Gutachten wird nach tragischem Unfalltod erstellt - Pädagogen fangen trauernde Jugendliche auf

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Ein Wrack war das Unfallauto in der Samstagnacht. © Sabine Hermsdorf-hiss

Der Unfall, bei dem ein 17-Jähriger in Wolfratshausen gestorben ist, beschäftigt viele Menschen. An einer Gedenkstätte treffen sich viele Heranwachsende.

Die Trauernden bleiben sitzen. An der Unfallstelle, an der in der Nacht auf Samstag ein 17-Jähriger tödlich verunglückte, gedenken sie ihm mit Kerzen und Blumen. „Dieses Unglück beschäftigt wahnsinnig viele Jugendliche“, weiß Jugendhaus-Leiter Max Aichbichler. Er kannte den Verunglückten, er war oft zu Gast im Jugendhaus. Viele Besucher waren Freunde. Dementsprechend viele Gespräche führen die Sozialarbeiter, Lehrer und Pädagogen in der Region gerade. „Wir wissen, dass der Unfall an den Schulen thematisiert worden ist“, sagt Aichbichler.

Der Mobile Jugendarbeiter in der Loisachstadt besuchte die Gedenkstätte an der Königsdorfer Straße am Wochenende, um mit den Trauernden zu sprechen. Der Jugendhaus-Leiter weiß jedoch: „Wir können niemanden therapieren – wir können zuhören und wir können, wenn es nötig ist, an andere Stellen verweisen.“ Die kollektive Trauer an der Unfallstelle sei für viele wichtig, um mit der Situation umzugehen. „Sie können dort miteinander über die Geschehnisse und ihre Gefühle sprechen.“ Gemeinschaft bei der Trauerbewältigung sei wertvoll. „Mir ist am wichtigsten, dass sich niemand in seiner Trauer alleine fühlen muss.“ Das Jugendhaus habe Kontakte zu einer Psychotherapeutin, die aktuell ihre Hilfe angeboten habe.

Gedenkstätte an Königsdorfer Straße für verunglückten Jugendlichen

Die Unfallstelle ist mit Warnbaken abgesperrt. Sie wurden vor allem zum Schutz der Jugendlichen aufgebaut, sagt ein Sprecher der Wolfratshauser Dienststelle. Die Beamten, die am Einsatz in der Nacht beteiligt waren, „beschäftigen solche Momente natürlich auch viel länger und stärker als ein Auffahrunfall“. Für sie gibt es zum Beispiel Angebote des Kriseninterventionsdienstes, „wir haben Strukturen.“ Neuigkeiten in den Ermittlungen gibt es noch nicht. Mit einem CarSharing-Auto war der 17-Jährige, der keinen Führerschein hatte, unterwegs. Wie er an das Auto gekommen war, ist Teil der Ermittlungen. Auch die Frage, bei welchem Tempo der Junge die Kontrolle verloren hatte, ist noch nicht gesichert. „Das ist alles Gegenstand eines Gutachtens“, sagt der Beamte. Wie berichtet wird ein solches aktuell erstellt.

Der Beifahrer (19) liegt noch im Krankenhaus in München. Er wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Sein Zustand ist aber stabil. „Es geht ihm den Umständen entsprechend“, sagt der Polizist. Er habe telefonisch Kontakt mit dem jungen Mann gehabt.

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