Die „René will Rendite“-Kolumne - Warren Buffett macht es vor: Warum Sie Ihren Kindern Ihr Testament zeigen sollten

Es sind besonders zwei Aspekte, über die jeder einmal nachdenken sollte, wenn er oder sie selbst sein Erbe regelt:

1. Warren Buffett vererbt sein Vermögen nicht erst nach seinem Tod

Vor 18 Jahren, im Jahr 2006, begann Buffett bereits damit, sein Vermögen zu verteilen. Über die Hälfte (gemessen an der Zahl seiner Berkshire-Aktien) hat er inzwischen gespendet. Da sich der Aktienkurs seitdem mehr als verzehnfacht hat, ist Buffetts Vermögen trotzdem weiter gewachsen, aber das nur am Rande.  

Warum ist das für mich vorbildhaft? Nun, man sollte beim Vererben nicht nur darüber nachdenken, welche Summe ein Erbe erhalten soll. Man sollte auch einmal überlegen, wann das Geld den größten Nutzen bringt. Rein statistisch werden Ihre Kinder um die 50 Jahre alt sein, wenn der Zeitpunkt des Erbens kommt (Frauen bekommen ihr erstes Kind mit gut 30 Jahren und die Lebenserwartung beträgt um die 80 Jahre). Sie können sich selber fragen, ob Geld dann noch den größtmöglichen Nutzen bringt – oder ob nicht ein früherer Zeitpunkt besser gewesen wäre (eine große Reise nach dem Abitur oder Studienabschluss, Hilfe bei der Finanzierung des Hauses usw.)

Wenn Sie bis zum Tod mit der Weitergabe Ihres Vermögens warten, überlassen Sie es dem Zufall, wieviel Sie wann vererben. Sie riskieren, dass das Geld zu spät kommt, um im Leben Ihrer Kinder viel Gutes zu tun. Denken Sie daher einmal darüber nach, ob ob es nicht besser wäre, einen Teil des Erbes schon vorher abzugeben, zum Beispiel über eine Schenkung an die Kinder.

Im Fall von Warren Buffett waren die Nutznießer nicht seine Kinder, sondern Stiftungen und andere Organisationen. Aber das Prinzip ist gleich: Die Empfänger können seit 18 Jahren mit dem Geld Gutes tun. In dieser Zeit haben sie das Leben unzähliger Menschen dank Buffetts Spende verbessern können. Die soziale Rendite, die in dieser Zeit erzielt wurde, ist enorm und steigt von Jahr zu Jahr wie beim Zinseszinseffekt.

2. Warren Buffett spricht mit seinen Kindern über sein Testament

Gegenüber seinen Kindern macht Buffett kein Geheimnis aus seinem Testament. „Lassen Sie Ihre Kinder Ihr Testament lesen, bevor Sie es unterschreiben“, rät er Eltern in einem kürzlich veröffentlichten Brief an die Aktionäre. „Wenn die Kinder Fragen haben, beantworten Sie sie. Sie wollen doch nicht, dass Ihre Kinder nach dem Warum fragen, Sie selbst dann aber nicht mehr antworten können.“

Viel Streit unter den Erben kann verhindert werden, wenn sich Eltern an diesen Ratschlag halten. Wie viele Fälle gab es schon, wo das Testament der Auslöser für Konflikte war, weil sich ein Kind benachteiligt fühlte und nicht verstand, warum die Geschwister (angeblich)I mehr bekamen? Oft kommen lange unterdrückte Gefühle zum Vorschein, die die Beziehung vergiften. Das lässt sich verhindern, wenn die Eltern ihre Entscheidung rechtzeitig erklären und Fragen beantworten können. Sie können dann sogar noch das Testament anpassen, falls manche Regelungen nicht klar oder tatsächlich unfair waren. „Ich habe immer wieder Familien gesehen, die sich durch solche Gespräche näherkamen. Was kann es Befriedigenderes geben?“, fragt Buffett in seinem Brief.

Was Buffetts Kinder erben

Buffetts Kinder werden übrigens praktisch leer ausgehen. Jedes von ihnen erhielt bereits zehn Millionen Dollar aus dem Erbe ihrer Mutter. „Reiche Eltern sollten ihren Kindern genug hinterlassen, so dass sie alles tun können, aber nicht so viel, dass sie nichts tun können“, schreibt Buffett dazu. Sein Wunsch ist, dass Susie, Howard und Peter sein Vermögen nach seinem Tod verteilen.

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