Dramatische Situation am Großglockner: Bergsteiger sitzen nach Steinschlag auf rund 3000 Metern fest
Seit Sonntag harren zwei Bergsteiger am Großglockner in Österreich aus. Sie sind wohl verletzt und warten auf Rettung. Die gestaltet sich bei starkem Wind schwierig.
Kaprun – Notruf vom höchsten Berg in Österreich. Zwei Männer aus der Slowakei sitzen auf 3205 Metern Höhe am Großglockner fest. Ein Steinschlag habe die beiden Bergsteiger verletzt, meldeten sie selbst am Sonntag um 20 Uhr den Behörden. Seitdem harren sie im sogenannten Glockner-Biwak aus, bestätigt die Landespolizeiinspektion Kärnten auf Anfrage von IPPEN.MEDIA.
Bergsteiger sitzen am Großglockner fest: Sturm behindert Rettungsaktion – neuer Anlauf am Nachmittag
Am Großglockner herrscht aktuell starker Sturm mit Böen bis zu 100 km/h, weshalb ein Rettungseinsatz erst nicht möglich war. Ein erster Versuch am Montagmorgen scheiterte. Es ist zu windig für den Rettungshelikopter, eine Problematik, die vergangenes Jahr auch einen Rettungseinsatz am Watzmann behindert hatte.
Um 15 Uhr starten die Rettungskräfte einen weiteren Anlauf. Eine Rettung zu Fuß wäre sehr aufwendig und riskant, würde mindestens sieben Stunden dauern, sagte der Oberstellenleiter der Bergrettung Heiligenblut, Nikolaus Brandstätter, der Kleinen Zeitung.
Verletzte Bergsteiger im Großglockner-Biwak offenbar wohlauf
Immerhin: Die Bergsteiger haben ein Dach über dem Kopf und sind versorgt, haben Proviant. Nach dem Unfall an der Nordwand haben sie es aus eigener Kraft zum Biwak, einer Schutzschachtel des Alpenvereins, geschafft. Dort warten sie jetzt auf Rettung. Im Einsatz sind der Notarzthubschrauber RK1, die Bergrettung Heiligenblut sowie die Alpinpolizei Spittal an der Drau.
Welche Verletzungen die Bergsteiger erlitten haben, ist nicht bekannt. Offenbar sind sie jedoch nicht lebensbedrohlich verletzt. „Die Handy-Akkus sind aufgeladen, wir können kommunizieren. Sie haben uns mitgeteilt, dass sie sich die Abfahrt nicht zutrauen. Aber sie sind gut ausgerüstet, wie die meisten Bergsteiger aus dem ehemaligen Ostblock“, sagte Bergretter Brandstätter.
Erst Anfang Januar waren Urlauber am Großglockner in Not geraten und haben Hilfe gebraucht. Für sie wurde die Rettung ein teures Unterfangen. Sie waren bei schlechtem Wetter gestartet und müssen die Kosten des 15 Stunden langen Einsatzes von 13 Einsatzkräften selbst bezahlen. (moe)