Mieterhöhung erhalten? So lange können Mieter dagegen klagen
Eine Mieterhöhung ist nicht immer gerechtfertigt und Mieter haben das Recht, sich dagegen zu wehren. Dabei sind jedoch bestimmte Fristen zu beachten.
Eine Erhöhung der Miete ist wahrlich keine angenehme Sache. Und nicht selten führt sie zu Konflikten zwischen Vermieter und Mieter. Zwar müssen sich Vermieter an gewisse Regeln halten und können die Miete nicht beliebig erhöhen, wie echo24.de bereits berichtete, dennoch gibt es Fälle, in denen eine Mieterhöhung gerechtfertigt ist. Es gibt aber auch Fälle, in denen die Mieterhöhung nicht rechtens ist. Haben Mieter eine Mieterhöhung erhalten und sind sich nicht sicher, ob diese gerechtfertigt ist? echo24.de verrät, was Mieter in diesem Fall tun können und welche Fristen einzuhalten sind.
Mieterhöhung erhalten: Was Mieter tun können
Ab 2025 steigen in Deutschland die Preise für alltägliche Dinge wie Energie und Kfz-Versicherung. Da ist eine Mieterhöhung durch den Vermieter nicht mehr weit. Wenn also ein Brief vom Vermieter ins Haus flattert, müssen Mieter nicht verzweifeln. Denn es gibt nur wenige Gründe, die eine Mieterhöhung rechtfertigen. Diese sind laut „mieterengel.de“:
- Erhöhung der Grundmiete (§ 558 - § 558e BGB): Eine Grundmietenerhöhung liegt vor, wenn die Miete auf die ortsübliche Vergleichsmiete angehoben wird.
- Staffelmiete (§ 557a BGB): Bei der Staffelmiete sind die Mieterhöhungen bereits im Mietvertrag festgelegt.
- Indexmiete (§ 557b BGB): Bei einem Indexmietvertrag steigt die Miete parallel zum Verbraucherpreisindex. Dieser wird vom Statistischen Bundesamt aus den erhobenen Daten über die Lebenshaltungskosten berechnet und monatlich veröffentlicht.
- Mieterhöhung wegen Modernisierung (§ 559 – § 559b BGB): Der Vermieter kann die Miete auch wegen einer Modernisierung erhöhen. Erhöht der Vermieter den Wohnwert seiner Immobilie durch den Anbau von Balkonen oder den Einbau eines Aufzugs, kann er die Kosten der Modernisierung auf die Mieter umlegen.
Doch was können Mieter im Falle einer Mieterhöhung tun? Zunächst einmal können sie diese natürlich akzeptieren und mehr zahlen. Es sei denn, es bestehen begründete Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Mieterhöhung. Denn der Vermieter muss bestimmte Formalien einhalten. So muss die Ankündigung schriftlich erfolgen, alle Mieter müssen genannt werden und so weiter. Werden diese Regeln nicht eingehalten, kann sich der Mieter gegen die Erhöhung wehren.
Mieterhöhung erhalten: Diese Frist müssen Mieter bei Widerspruch einhalten
Laut „deutschesmietrecht.de“ haben Mieter zwei volle Monate Zeit, um der Mieterhöhung zuzustimmen oder ihr zu widersprechen. Genug Zeit also, um sich von einem Anwalt für Mietrecht beraten zu lassen, ob das Mieterhöhungsverlangen des Vermieters gerechtfertigt ist.

Sicherheitshalber die geforderte erhöhte Miete zu zahlen, ohne vorher mit einem Anwalt gesprochen zu haben, ist nicht ratsam. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs vom 30.01.2018 (Az.: VIII ZB 74/16) kann der Mieter seine Zustimmung zu einer Mieterhöhung nämlich ausdrücklich schriftlich oder mündlich, aber auch durch Zahlung der erhöhten Miete erklären, wie „mieterengel.de“ erklärt. Wurde die Miete letztendlich doch erhöht, können Mieter mit ein paar weniger Tricks trotzdem bares Geld sparen.