Das Lifestylemagazin „Condé Nast Traveller“ kürte die sechs vielversprechendsten Urlaubsorte für das kommende Jahr. Darunter überrascht eine Stadt in Baden-Württemberg.
Baden-Baden – Während andere Kurorte noch im Tiefschlaf liegen, hat Baden-Baden ordentlich Kaffee getrunken: Nach Jahrzehnten als verstaubter Luxus-Kurort wird die 58.000-Seelen-Gemeinde gerade richtig hip. Deshalb setzt das Reisemagazin „Condé Nast Traveller“ die am Rande des Schwarzwalds gelegene Stadt in Baden-Württemberg auf seine heiße Liste der Top-Reiseziele 2026 für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Die gesamte Tourismusbranche inklusive Luxushotels haben den Weckruf gehört. Wer heute jung und stylisch ansprechen will, ohne die konservativeren Stammgäste zu verschrecken, braucht Fingerspitzengefühl – und ordentlich Mut zum Wandel. Das legendäre Brenners Park-Hotel & Spa etwa zeigt, wie es geht: Nach der größten Rundumerneuerung seiner 153-jährigen Geschichte empfängt es wieder Gäste. Küchenchef Farid Fazel, ausgebildet im noblen Hôtel du Cap-Eden-Roc in Frankreich, brutzelt in der Showküche des Fritz & Felix auf einem 2,8 Tonnen schweren Holzkohlegrill. Hier treffen bodenständige, regionale Leckerbissen auf angesagte Gourmet-Häppchen wie bretonischen Steinbutt mit Seeigel-Hummer-Nage. (Für eine „Nage“ werden Fische, Krusten- und Schalentiere in einer würzigen Brühe gegart und anschließend als schaumige Soße serviert.)
Neben dem Brenners glänzt beispielsweise auch der Europäische Hof, ein Luxushotel aus dem Jahr 1840, seit September 2025 in völlig neuer Aufmachung.
Hier kommen Kunstmuffel rein und Kunstfans wieder heraus
Auch die Kunstszene mischt kräftig mit. Das Frieder-Burda-Museum, entworfen von Star-Architekt Richard Meier, lockt mit einer der größten Kunstsammlungen Deutschlands Kunstliebhaber aller Art an: Trendbewusste Touristen treffen auf heimatverbundene Schwarzwälder. Die Besucherzahlen steigen stetig, denn statt elitärem Gehabe gibt es hier Kunst, die jedem etwas sagt.
Im Casino, das oft als das schönste der Welt bezeichnet wird, tut sich aktuell auch einiges: Der stuckverzierte Spielsaal, der Versailles Konkurrenz macht, zieht neuerdings coole Roulette-Fans an. Zwischen Stuck und Samt mischen sich diese Newcomer mit feinen Alteingesessenen – Baden-Baden schafft den Spagat zwischen gestern und heute.
Die „kleinste Weltstadt der Welt“, wie sich die Kurstadt gerne nennt, hat also den Dreh raus: Jahrhundertealter Prunk trifft auf modernes Lebensgefühl. Vielleicht gibt es nirgendwo sonst in Deutschland so viel Glamour auf so kleinem Raum – dank Luxushotels, dem Kunstmuseum auf der Höhe der Zeit und dem „weltweit schönstem Casino“; und zudem ist Baden-Baden Teil des UNESCO-Welterbes der „Great Spa Towns of Europe“. Condé Nast Traveller ehrt damit einen Ort mit 2.000-jähriger Badegeschichte, den schon die Römer als Heilbad für sich entdeckten. Baden-Baden beweist: Alt und neu vertragen sich prächtig – eine gelungene Mischung für ein Traumziel 2026.
(Quellen: Condé Nast Traveller, eigene Recherche)
Auch an diesen schönen Orten kann man gediegen baden: Unsere Redaktion hat hier über zwei der besten Thermen Deutschlands berichtet, die ebenfalls in Baden-Württemberg liegen. Und hier lesen Sie, wo es beste Luxushotel-Gastronomie im Ländle gibt.