Eindeutig gingen die Bürger- und Ratsbegehren in Pähl zugunsten von Bürgermeister Sörgel und des Gemeinderats aus. Damit werden die mehrheitlich gefassten Beschlüsse zum Rathausneubau und zur Schulerweiterung wie geplant ausgeführt.
Pähl - Spannung lag in der Luft, als am Sonntag punkt 18 Uhr in der Grundschule die Auszählung der Briefwahl begann. In den Abstimmungslokalen PGZ und Kindergarten Fischen zählten die Wahlhelfer selbst aus. Bürgermeister Simon Sörgel als Abstimmungsleiter versuchte cool zu bleiben. Er kannte das Prozedere zwar, weil er vor seinem Einstieg in die Kommunalpolitik hier schon öfter als Wahlhelfer tätig war. Aber diesmal ging es um die Millionenprojekte neues Rathaus- und die damit verknüpfte Schulerweiterung, die ihn seit seinem Amtsantritt am 12. Oktober 2023 schwerpunktmäßig beschäftigt hatten. Denn eigentlich waren die mehrheitlichen Beschlüsse des Gemeinderats für den Rathausneubau in der Eichbergstraße sowie die danach folgende Erweiterung der Grundschule längst in trockenen Tüchern, als sich eine Initiative um Gemeinderat Thomas Baierl und den früheren Vize-Bürgermeister Alexander Zink formierte, um mit zwei Bürgerentscheiden das Ganze zu kippen.
Und somit hatten die Bürger von Pähl, Fischen, Aidenried, Kerschlach und den Ammerhöfen das letzte Wort. Und das fiel zugunsten des neuen Rathauses an der Eichbergstraße aus. Die Schulerweiterung wird also danach erfolgen, weshalb die Verwaltung temporär nicht in Container umziehen muss.
Von den 2086 wahlberechtigten Bürgern hatten 1063 ihre Kreuzerl gemacht. Beim Bürgerbegehren „Rathausneubau in der Ortsmitte“ und der Frage „Sind Sie dafür, dass der geplante Rathausneubau in der Ortsmitte realisiert wird?“ gab es 373 Ja- und 535 Nein-Stimmen. 146 Stimmen waren ungütig. Beim von der Gemeinde entgegengesetzten Ratsbegehren „Rathausneubau in der Eichbergstraße“ mit der Frage „Sind Sie dafür, dass die Beschlüsse des Gemeinderates zum Neubau eines Rathauses in der Eichbergstraße umgesetzt werden?“ stimmten 676 Bürger mit Ja und 295 mit Nein. 83 Stimmen waren ungültig. Damit ist klar, dass das neue Rathaus in der Eichbergstraße gebaut wird.
Mehr Nein-Stimmen gegen die Priorisierung der Schulerweiterung
Beim zweiten Entscheid „Schulerweiterung jetzt“ und der Frage „Sind Sie dafür, dass die benötigte Schulerweiterung am Beginn der zukünftigen Bautätigkeit der Gemeinde stehen muss oder zumindest zeitgleich zum Rathausneubau erfolgt?“ gab es 428 Ja- und 496 Nein-Stimmen. Beim von der Gemeinde entgegengesetzten Ratsbegehren „Schulerweiterung nach Rathausneubau ohne temporäre Containerlösung“ mit der Frage „Sind Sie dafür, dass wie vom Gemeinderat beschlossen, die Erweiterung der Schule nach dem Bau eines neuen Rathauses umgesetzt wird, um eine temporäre Containerlösung für die Verwaltung zu vermeiden?“ stimmten 633 Bürger mit Ja und 324 mit Nein. Damit wird es keinen teuren Umzug in Container geben.
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