Vocalensemble Landsberg: ein helles Licht im Dunkel

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Zu Ehren des Luciafestes brachte das Vocalensemble Landsberg am vergangenen Mittwoch die Katharinenkirche zum Klingen. © Schelle

Landsberg - In Schweden hat das Fest der „Sankta Lucia“ Tradition. Ein Mädchen in weißem Gewand betritt die Kirche und verbreitet mit ihrem Kranz helles Licht in der dunklen Kirche. Mit der schwedischen Tradition hat das Vocalensemble Landsberg unter Leitung von Matthias Utz die Katharinenkirche zum Klingen gebracht.

Es regnet. Die Besucher strömen in Massen in Richtung Katharinenkirche. Dort angekommen staut es sich. Zu viele wollen gleichzeitig ins Innere der Kirche, in der in wenigen Minuten das Konzert des Vocalensembles Landsberg starten soll. Vor der Tür sieht man keine Menschen, nur ein Meer aus aufgespannten Regenschirmen. „Haben Sie alle schon eine Karte?“, fragt eine Besucherin, die gerade eintrifft. Jeder hat eine Karte. Die Plätze in der Katharinenkirche sind ausverkauft.

Im Inneren nehmen die Zuhörer ihre Plätze ein. Ein wohlig warmes Gefühl überkommt die Gäste – die Kirchenbänke sind beheizt. Leise und lautere Gespräche erfüllen den Raum, hin und wieder auch das Knarzen der Kirchenbänke oder der Holztreppe, die auf die Empore führt. Die Geräusche verstummen mit einem Mal, als das Vocalensemble zum ersten Lied anstimmt.

Die Chorsänger betreten singend die Kirche. „Sankta Lucia“ ist natürlich das erste Stück. Sie sind in weiße Gewänder gehüllt und tragen eine Kerze. Ihnen voran das ebenfalls weiß gekleidete Mädchen, Lucia, mit einer Krone aus Kerzen auf dem Kopf. Singend bilden die Chormitglieder einen Kreis um die Sitzbänke in der Kirche. Die Zuhörer werden von den Tönen eingehüllt – Musik wie ein warmer Mantel. Fünf Lieder singt das Ensemble in dieser Formation. Die Töne sitzen – und der Besucher wird durch die stimmlichen und geografischen Differenzierungen der Sänger in einen wohltuenden Stereoklang gehüllt.

Für „The Heavens‘ Flock“ vom lettischen Komponisten Eriks Ešenvalds versammeln sich die Sänger um den Altar. Erst jetzt sieht der Zuschauer, wie viele Chormitglieder wirklich singen: 33 Sänger geben bei „Maria durch den Dornwald ging“ und „Julsang“ alles, bevor sie für „Es ist ein Ros entsprungen“ wieder eine Vierecks-Formation um die Zuschauerbänke bilden. Die Kerzen erhellen die Kirche – die Töne umhüllen die Zuhörer. Als die Sänger bei dem österreichischen „Es wead scho glei dumpa“ einen Kreis um die Besucher bilden, werden sie von der ganzen Wucht der Klänge überflutet – Gänsehautfeeling trotz beheizter Sitzbänke.

Geleit nach draußen

Für den letzten gesanglichen Part in der Katharinenenkirche teilt sich der Chor wieder. Ein Teil kehrt zum Altar zurück, der andere geht auf die Empore der Kirche hinauf. Der Wechselklang aus den Stimmen am Boden und denen auf der Empore füllt die Kirche bis unters Dach mit Tönen in verschiedensten Stimmlagen. Ein Wechselspiel zwischen den Sängern oben und unten. Vier Lieder sind es, die die Zuhörer noch in der Kirche genießen dürfen, ehe das Vocalensemble zum Ausgang der Kirche geht. Mit „Irish Blessing“ begleitet es die Zuschauer nach draußen und bringt an diesem Abend viel Wärme und noch mehr Licht in diesen regnerischen Vorweihnachtsabend am 13. Dezember.

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