Parken in Warngau: Bald drohen Knöllchen
Weil Dauerparker zum Problem werden, greift die Gemeinde Warngau künftig durch: Sie führt Parkkontrollen am Bahnhof und im Gewerbegebiet ein Birkerfeld ein.
Warngau – Die Schonzeit für Parksünder in Warngau läuft ab: Die Gemeinde führt eine Parküberwachung ein. Das hat der Gemeinderat gegen die Stimme von Johann Gillhuber (Draxlhamer Liste) beschlossen.
Keine Schonzeit mehr für Parksünder
2015 trat die Gemeinde bereits dem Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung bei, dem heutigen Kommunalen Dienstleistungszentrum (KDZ). Seither überwachen die Kontrolleure stichpunktartig den fließenden Verkehr, blitzen also im Auftrag der Gemeinde Temposünder. Weil die Parkmoral zu wünschen übrig lässt, will die Gemeinde nun aber auch den sogenannten ruhenden Verkehr ins Visier nehmen.
„Die Parkmoral am Bahnhof und im Gewerbegebiet Birkerfeld ist sehr schlecht“, stellte Rathaus-Geschäftsleiter Tom Weimann fest. Probleme bereiten vor allem Dauerparker, wie Bürgermeister Klaus Thurnhuber (FWG) berichtete. Am Bahnhof verschärfen Über-Nacht-Parker im Winter die Lage, weil sie den Räumdienst behindern. Und im Gewerbegebiet belegen Fremdparker und Lkw die öffentlichen Stellplätze, die eigentlich für die ansässigen Unternehmen gedacht sind. Die Gemeinde gebe für diese sogar Parkausweise aus – doch bislang fehlt die Kontrolle.
Gemeinde beauftragt Dienstleistungszentrum
„Die Polizei sagt, sie haben zu wenig Zeit zum Überwachen“, so Thurnhuber. Will die Gemeinde die Regeln, die sie aufgestellt hat, kontrolliert sehen, muss sie also selbst dafür sorgen. „Unsere Betriebe brauchen den Platz“, erklärte der Rathauschef, „darum wäre es notwendig, die bestehende Beschilderung auch umzusetzen.“
Die Gemeinde plant daher, das KDZ mit der Parküberwachung zu beauftragen. Vorgesehen sind – vorerst versuchsweise – zehn Stunden pro Monat. Ab 1. Juli müssen Parksünder mit Knöllchen rechnen. Der Gemeinde fallen dafür etwa 300 Euro Kosten im Monat an. Die Höhe hänge auch davon ab, wie viele Parkverstöße geahndet werden, denn die Gebühren daraus gehen an die Gemeinde, erklärte Weimann auf Nachfrage von Adolf Schwarzer (CSU).
„Bodenlose Frechheit“
„Es wird höchste Zeit, den ruhenden Verkehr zu überwachen“, meinte Anton Bader (FWG). Er bitte aber darum, auch den Friedhofsparkplatz aufzunehmen. Dort würden Wohnmobile dauerhaft abgestellt. „Eine bodenlose Frechheit, dass man die auf einem öffentlichen Parkplatz abstellt“, findet Bader. zumal diese ebenfalls den Winterdienst blockieren. Thurnhuber sagte zu, die Situation mit der Polizei zu begutachten.