„Das ist lebensgefährlich“: Unbekannte führen Wanderer mit manipulierten Schilden in die Irre
Unbekannte manipulieren am Brauneck neu aufgestellte Beschilderung für Wanderwege. Die Gemeinde warnt vor möglichen lebensgefährlichen Folgen.
Lenggries – Das „Wanderwegekonzept Tölzer Land Süd“ befindet sich auf der Zielgeraden. Aktuell werden laut der Tourist-Information Bad Tölz die letzten Informationstafeln aufgebaut. Dann steht nur noch die Bauabnahme der montierten Beschilderung aus. Doch nun haben die Initiatoren und ehrenamtlichen Helfer mit bislang unbekannten Tätern zu kämpfen, die im Brauneck-Gebiet die Schilder so manipulieren, dass die Wegweiser in falsche Richtungen zeigen. Ein schlechter Scherz? Eine Aktion aus Wut auf Wanderer? Die Gründe sind noch nicht geklärt. Klar ist allerdings, dass die Manipulation der Schilder lebensgefährlich ist, wie Maria Bader von der Lenggrieser Tourist-Info betont.
Unbekannte manipulieren Wanderschilder in Lenggries: Gründe noch unklar
„Im Rahmen des Projekts haben Ehrenamtliche der Alpenvereinssektion Alpiner Ski-Club viele Schilder im Brauneck-Gebiet montiert“, schreibt Wegewart Herbert Kleeblatt in einer E-Mail an unsere Redaktion. „Leider sind wohl nicht alle mit den neuen Schildern einverstanden, denn es ereignete sich Sonderbares an zwei Standorten des AV-Wegs 469.“ Der AV-Weg 469 startet bei der Talstation der Brauneckbahn und führt weiter über „Leitenberg“, „Finsterloh“, „Wasserboden“, am Schrödelstein vorbei zum Brauneck. Im Juli haben die Ehrenamtlichen laut Wegewart auf 1264 Höhenmetern beim „Wasserboden“ einen neuen Pfosten mit drei Schildern aufgestellt. Knapp drei Wochen später folgte die böse Überraschung: „Am 21. Juli war dieser Pfosten nebst Schildern nicht mehr an seinem Ort. Er wurde abmontiert und in etwa 300 Meter Entfernung neu errichtet“, berichtet Kleeblatt.
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Die Gemeinde Lenggries versteht hier keinen Spaß, wie Maria Bader auf Nachfrage betont. „Die Menschen werden so auf Wege geführt, die keine offiziellen Wanderwege sind.“ Dies könne sie in große Gefahr bringen. „Manche dieser Wege hören einfach auf. Sie werden eigentlich nur von ortskundigen Jägern benutzt, die zu ihrem Hochstand müssen.“
Schilder wurden mehrfach umgestellt – viel Aufwand für den Wegewart
Nachdem Kleeblatt Ende Juli die Schilder wieder an den richtigen Platz und in die richtige Richtung weisend platziert hatte, schlugen die Täter erneut zu. Am 18. September dokumentierten Wanderer die erneut irreführende Beschilderung. Wieder musste der Wegewart alles ummontieren. „Ich habe die Schilder wieder in die richtige Position gedreht und eine zusätzliche Verdrehsicherung eingebaut, die weitere Manipulationen erschweren wird.“ Dennoch: „Der dadurch verursachte Mehraufwand ist nicht unbedeutend.“
Manipulation von Wanderschildern kann lebensgefährlich sein
Auch die Tourist-Information Lenggries hat inzwischen Maßnahmen ergriffen. „Wir haben allen Jägern, die sich regelmäßig in dem Gebiet aufhalten, davon berichtet, und sie werden künftig ein besonderes Auge auf die Schilder haben.“ Sowohl die Ehrenamtlichen des Alpinen Ski Clubs als auch die Gemeinde Lenggries und die Stadt Bad Tölz, die die Leitung des interkommunalen Projekts innehat, hoffen inständig, dass niemand mehr die Schilder manipuliert. „Es ist lebensgefährlich“, wiederholt Bader. (feb)