Mehr Verbindungen und teurere Tickets: Das ändert sich bei der Deutschen Bahn zum Fahrplanwechsel

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Kaum ist der GDL-Warnstreik vorbei, gibt es weitere Neuerungen bei der Deutschen Bahn. Es gibt so viele neue Zugverbindungen „wie seit 20 Jahren nicht mehr“.

Frankfurt – Die Deutsche Bahn (DB) ändert zum Ende des Jahres 2023 den Fahrplan. Damit sind nicht nur neue Zugverbindungen verbunden, sondern auch höhere Ticketpreise und weitere Baustellen. Reisende müssen sich deshalb auf einige Neuerungen einstellen.

Änderung bei der Deutschen Bahn: Ab wann gilt der neue Fahrplan?

Der neue Jahresfahrplan gilt ab dem 10. Dezember, wie es in einer Information der Deutschen Bahn heißt. Tickets für die neuen Zugverbindungen können bereits seit dem 11. Oktober gekauft werden. Der neue Fahrplan kommt „mit so vielen neuen Verbindungen wie seit 20 Jahren nicht mehr“, betonte die DB.

Ab dem zweiten Adventssonntag kommen Bahnreisende einfacher von Berlin nach Bayern. Den Angaben zufolge wird zwischen München und Berlin die Anzahl der ICE-Sprinter verdoppelt. Darüber hinaus fahren drei bestehende Sprinter pro Tag und Richtung künftig schneller. So sollen Reisende innerhalb von 3 Stunden und 45 Minuten von Berlin in München sein.

Auch zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen (NRW) gibt es Änderungen im Fahrplan. Die ICE-Linie Berlin-Wuppertal-Köln/Bonn soll alle zwei Stunden fahren und der Zug nicht mehr in Hamm geteilt werden. Damit soll sich die Fahrzeit um zehn Minuten verkürzen. Fernzüge über Dortmund und Düsseldorf können dann alle zwei Stunden mit doppelter Kapazität fahren. Durch zusätzliche Verbindungen und längere Züge von Berlin nach Bayern und NRW erhöht sich hier das Sitzplatzangebot um bis zu 25 Prozent.

Fahrplanwechsel bei der Deutsche Bahn: Die wichtigsten Änderungen im Überblick

Zugleich will die Bahn das Angebot bei den Nachtverbindungen ausbauen. Ab Dezember fährt gleich dreimal pro Woche ein Nachtzug zwischen Berlin und Brüssel und Paris. Ab Herbst 2024 sollen die Züge auf diesen Strecken dann täglich fahren.

Zudem werden künftig zwei weitere Intercitys ab Hamburg nach Kopenhagen eingesetzt. Pro Tag und Richtung gibt es dann bis zu acht Verbindungen. Verbessert wird mit dem neuen Fahrplan auch die Erreichbarkeit der Küsten. So ist ab März 2024 täglich ein IC aus Stuttgart oder Frankfurt am Main über Hannover nach Nordfriesland und bis nach Westerland/Sylt und zurück geplant.

Die Änderungen des Fahrplanwechsels im Fernverkehr der Deutschen Bahn:

  • Mehr und kürzere Verbindungen nach Bayern und NRW
  • Zweite umsteigefreie ICE-Verbindung von Berlin nach Wien
  • Halbstundentakt zwischen Hannover und Berlin
  • Fünf IC-Verbindungen zwischen Nürnberg, Jena und Leipzig täglich
  • Rudolstadt und Ludwigsstadt an Fernverkehr angebunden
  • Neue Direktverbindung zwischen Magdeburg und Hamburg
  • Zweite Direktanbindung zwischen von Magdeburg, Schwerin und Rostock
  • 30 Minuten Zeitersparnis zwischen Berlin und Amsterdam über Hannover und Osnabrück
  • Direktverbindung an Samstagen zwischen Stuttgart und Norddeich-Mole eineinhalb bis zwei Stunden schneller

Deutsche Bahn ändert Fahrplan: Reisende müssen mit höheren Preisen und Baustellen rechnen

Mit dem Fahrplanwechsel kommen aber auch höhere Preise auf Fahrgäste zu. Für sogenannte Flextickets werden dann im Schnitt 4,9 Prozent mehr fällig. Zudem wird der Preis für die Bahncard 25 um drei Euro erhöht. Sie kostet dann jährlich 62,90 Euro. Bei Spar- und Supersparpreisen der Bahn sowie der Bahncard 50 ändert sich aber nichts.

Eine Person geht am Bahnsteig entlang. Im Vordergrund steht ein Fahrkartenautomat der Deutschen Bahn (Symbolfoto).
Zum 10. Dezember ändert sich der Fahrplan auf den Schienen in Deutschland. Dann werden auch Tickets der Deutschen Bahn teurer. (Symbolfoto) © Philip Dulian/dpa

Allerdings warten im neuen Jahr auch wieder zahlreiche Baustellen auf Reisende. Die wohl größte startet im Juli zwischen Frankfurt und Mannheim und soll sechs Monate dauern. Im Großraum Köln wird ein elektronisches Stellwerk gebaut, weshalb es auch hier zu Umleitungen und Sperrungen kommt. Auch der Rauhebergtunnel zwischen Göttingen und Kassel wird saniert und ist bis Ende Februar 2024 gesperrt. Die Fahrtzeit von Fernzügen verlängert sich um 30 Minuten.

Zuletzt warnte die Bahn-Gewerkschaft, dass ohne Milliarden-Investitionen der Total-Kollaps droht. Die Bundesregierung will zwar am Deutschlandticket festhalten, in Sachen Finanzierung gibt es aber noch keine Einigung(kas/dpa)

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