Gelenkschmerzen bis Organversagen: Eisen-Überdosierung kann lebensgefährlich sein
Vitamin D bis Eisen: Sie setzen Nährstoffe in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu? Damit steigt das Risiko einer versehentlichen Überdosis – die fatale Folgen haben kann.
Einige Werbekampagnen suggerieren, dass Nahrungsergänzung genau das Richtige für uns ist. Tabletten und Dragees mit Vitamin D, Zink, Magnesium, Vitamin B12, Coenzym Q10 bis Eisen sollen uns je nach Nährstoff leistungsfähiger, gesünder, faltenfreier oder besser gelaunt werden lassen. Doch einige Präparate bergen auch teils schwerwiegende Risiken. Wer etwa dem Körper von außen mehr Eisen zuführt, als er tatsächlich braucht, riskiert eine Eisenvergiftung.
Was ist eine Eisenvergiftung?
Diese kann entstehen, wenn man zu viel Eisen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nimmt. Wie im medizinischen Wörterbuch Pschyrembel geschrieben steht, wirkt eine Überdosierung ätzend im Magen-Darm-Trakt. Infolge kann es zu Erbrechen, Magenschmerzen und Durchfall kommen. Schwere Vergiftungen führen dem Pschyrembel zufolge bis hin zu Hirnödemen, Leber- und Nierenschäden sowie Schock.
Eisenbedarf über Ernährung decken und Eisenmangel erkennen
Gesunde Erwachsene können ihren Eisenbedarf in der Regel über die Ernährung decken. Eisenhaltige Lebensmittel sind zum Beispiel Hülsenfrüchte, Fleisch und grünes Blattgemüse. Weitere Lebensmittel, die besonders viel Eisen enthalten, können Sie unter diesem Link nachlesen. Allerdings gibt es Warnsignale, die auf einen Eisenmangel hindeuten. Dazu zählen Symptome wie andauernde Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen. Bei einem nachgewiesenen Eisenmangel ergibt Nahrungsergänzung mit Eisen in jedem Fall Sinn. Diese sollte allerdings immer ärztlich empfohlen und überwacht werden.
Empfehlungen zu Eisen-Grenzwerten
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt gesunden Erwachsenen, zwischen zehn und 15 Milligramm Eisen pro Tag zu sich zu nehmen. Für Schwangere und Stillende gelten andere Empfehlungen, diese sollten täglich bis zu 30 Milligramm zuführen.
Nur ein Bluttest zeigt, ob ein Eisenmangel vorliegt. Die Eisen-Normalwerte liegen bei gesunden erwachsenen Frauen zwischen 60 und 180 Mikrogramm pro Deziliter (μg/dl) Blutserum und bei erwachsenen und gesunden Männern bei 70 - 180 μg/dl.

Symptome von Eisenüberschuss im Körper
Wenn ein Eisenüberschuss im Körper gemessen wird, kann das mehrere Ursachen haben. Zum Beispiel die Stoffwechselkrankheit Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) oder eine erhöhte Eisenzufuhr in Form von Nahrungsergänzungsmitteln. Das Luzerner Kantonsspital schreibt, dass das überschüssige Eisen in diesen Fällen in Leber, Herz oder Bauchspeicheldrüse abgelagert wird. Dies könne die Organe schädigen und bis zu Organversagen führen. Folgende Symptome können für Eisenüberschuss sprechen, wie das Kantonsspital und die Apotheken Umschau informieren:
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.