Unsichtbare Gefahren an Urlaubsstränden – Wissenschaftler mit wichtigem Rat für das Mittelmeer
Damit der Badespaß diesen Sommer nicht zum Albtraum wird, sollten sich Badegäste gut über unsichtbare Gefahren im Wasser informieren.
München — Die Temperaturen steigen, die Urlaubszeit startet. Viele Menschen zieht es in den Sommermonaten an den Strand, egal ob ans Meer in Spanien oder an den heimischen Badesee. Zwar ist das Mittelmeer ungefährlicher als etwa der Pazifik, trotzdem sollten Urlauber mögliche Gefahren nicht unterschätzen. Denn in vielen öffentlichen Gewässern und an Stränden lauern unsichtbare Gefahren: Bakterien.
Vorsicht am Strand: Vibrionen und Blaualgen lösen Infektionen aus
Grund für das erhöhte Vorkommen von Bakterien im Sommer sind laut Tourismus-Portal reisereporter.de hohe Temperaturen und vermehrte Umweltverschmutzung, beispielsweise durch Massentourismus. Besonders häufig sind Blaualgen, auch Cyanobakterien genannt. Es handelt sich dabei um Bakterien, die vor allem in flachen und großen Seen vorkommen und sich bei trockener und sonniger Witterung vermehren.
Badegäste sollten Kontakt mit den Bakterien unbedingt vermeiden. Blaualgen können bei Menschen Übelkeit, Erbrechen, Haut- und Schleimhautentzündungen, Gliederschmerzen oder sogar Atemwegserkrankungen auslösen. In schlimmen Fällen kann das Schlucken des Wassers auch zu Lähmungserscheinungen der Zunge und zum Erstickungstod führen. Die Gute Nachricht ist allerdings, dass ein erhöhtes Blaualgen-Vorkommen sich leicht an der blaugrünen Trübung des Wassers erkennen lässt.

Ähnlich gefährlich wie Blaualgen sind Vibrionen. Diese Bakterien vermehren sich stark, sobald die Wassertemperatur auf über 20 Grad ansteigt und kommen in Meeren und Brackwasserzonen vor. Sie können über Hautverletzungen oder offene Wunden in den Körper gelangen und können dort Infektionen auslösen. Zu den gängigsten Symptomen gehören Schwellungen, Blasenbildung, Fieber und Erbrechen. Auch ein Schock kann die Folge einer Infektion sein. An der Ostsee ist im Sommer 2023 eine Frau an den Folgen einer Vibrionen-Infektion gestorben.
Unsichtbare Gefahren am Strand: So schützen Sie sich richtig
Peter Schmid, Leiter der Allergiestation an der Dermatologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich, empfiehlt grundsätzlich nicht mit offenen Wunden ins Wasser zu gehen. Gelangen Bakterien in die Wunde, können sie den Heilungsprozess verlangsamen und Infektionen hervorrufen. Zudem sollten Gäste vermeiden, kontaminiertes Wasser zu trinken. Zusätzlichen Schutz gegen Bakterien können auch Badeschuhe bieten.
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Als Faustregel empfiehlt Schmid nicht in trübem Wasser schwimmen gehen: „Wenn man im knietiefen Wasser die Füße nicht mehr sehen kann, sollte man in dem Gewässer nicht schwimmen gehen“, erklärt der Experte. (jus)