Geothermie-Bohrrohr beschädigt: Bauarbeiten notwendig, um Heizversorgung sicherzustellen
Der Bohrstrang der Geothermie-Anlage der Gemeindewerke Oberhaching am Lanzenhaarer Weg in Taufirchen muss erneuert werden. Bei einer Untersuchung im vergangenen Jahr wurden Verformungen des Stahlrohrs festgestellt, melden die Gemeindewerke.
Oberhaching - Die Ertüchtigung ist notwendig, um die Kunden in Oberhaching und Taufkirchen auch weiterhin zuverlässig mit Heizwärme versorgen zu können. Ende 2023 wurde die Förderbohrung, die pro Sekunde bis zu 100 Liter Thermalwasser mit einer Temperatur von 135 Grad an die Oberfläche pumpt, nach zehnjähriger Betriebszeit von Ablagerungen befreit und für den zukünftigen Betrieb ertüchtigt. Nach diesen Arbeiten konnten weitere Messungen zur sogenannten Bohrlochintegrität erfolgen, im Zuge derer die Mängel am Stahlrohr, das in einem Zementmantel durch das Erdreich führt, festgestellt wurden.
Neue Rohre sind belastbarer
Um die Förderbohrung für viele weitere Betriebsjahre zu ertüchtigen und mit neuester Technik auszustatten, werden ab Mitte August weitere Arbeiten durchgeführt, heißt es weiter. Hierzu werden in die bestehende Verrohrung mehrere hundert Meter Stahlrohre mit einem Durchmesser von 16 Zoll, also rund 40 Zentimetern, eingebaut. Diese würden laut Gemeindewerke gegenüber den vor über zehn Jahren verwendeten Rohren eine deutlich höhere statische Belastbarkeit haben und dadurch auch für mögliche höhere Förderraten noch ausreichende Sicherheitsreserven aufweisen.
Arbeiten dauern bis Mitte Oktober
Ab dem 2. September wird auf dem Gelände in Taufkirchen deshalb eine Bohranlage zu sehen sein, die zur Überarbeitung des Bohrstrangs dient. Die Gemeindewerke weisen darauf hin, dass es durch die vorübergehende Öffnung des Thermalwasserkreislaufs zu sichtbaren, aber unschädlichen Wasserdampf-Austritten an einem eigens dafür installierten Verdampfer kommen kann. Die Arbeiten, die durch das Bergamt Südbayern genehmigt wurden und laufend überwacht würden, sollen bis Mitte Oktober und damit rechtzeitig zu Beginn der neuen Heizsaison abgeschlossen sein.
Wärmeversorgung während Bauarbeiten sichergestellt
Seit Dezember 2013 versorgt die Geothermie-Anlage am Lanzenhaarer Weg in Taufkirchen das Oberhachinger Fernwärmenetz der Gemeindewerke Oberhaching (GWO) sowie die BioEnergie Taufkirchen und somit auch Kunden in der Gemeinde Taufkirchen mit Heizwärme aus über 3700 Metern Tiefe. Inzwischen gibt es 1500 Fernwärme-Abnehmer, die auch während der Bauarbeiten uneingeschränkt mit Wärme versorgt werden, versichern die Gemeindewerke. . Dazu wird regenerative Wärme erstmalig auch durch die BioEnergie Taufkirchen zur Verfügung gestellt oder durch die in der Energiezentrale an der Raiffeisenallee installierten Redundanzheizkessel.
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