Ex-Nationaltorhüter: Diese Nagelsmann-Entscheidung ist „sicherlich ein Fehler“
Julian Nagelsmanns Kader für die Europameisterschaft steht. Doch nicht bei allen stößt dieser vollumfänglich auf Begeisterung.
München – Die Auswahl von Julian Nagelsmann für die im eigenen Land stattfindende Europameisterschaft besteht aus 26 Spielern. Doch Mats Hummels wird beim Turnier nicht dabei sein. Eine Entscheidung, die nicht ohne Kontroversen bleibt und Jens Lehmann anders getroffen hätte.
Der ehemalige Nationaltorhüter meint bei Sky: „Wenn man so ein Geschenk erhält, dass zwei Innenverteidiger im Finale der Champions-League in einer Mannschaft spielen, und man einen davon nicht mitnimmt, ist das sicherlich ein Fehler. Ich hätte bei der EM Hummels und Nico Schlotterbeck in der Innenverteidigung aufgestellt.“
Nagelsmann setzt wohl auf Rüdiger und Tah
Ob stattdessen Antonio Rüdiger der Chef in der Abwehrzentrale sei, „weiß ich nicht“, so Lehmann. „Man muss gut harmonieren, da gibt es weniger eine klare Hierarchie, die benötigt man da nicht so sehr.“ In Nagelsmanns Innenverteidigung dürften Rüdiger und Jonathan Tah gesetzt sein. Dieses Duo könnte im Eröffnungsspiel gegen Schottland (Freitag, 21 Uhr in München) in der Startelf des DFB-Teams stehen.
Neben Hummels verzichtete Nagelsmann auch auf Leon Goretzka. Er musste eine „Entscheidung im Sinne der Mannschaft treffen“, erklärte der Bundestrainer im Mai: „Beide waren sehr enttäuscht, wären gerne dabei gewesen und haben alles reingeworfen. Ich habe versucht, ihnen die Dinge zu erklären. Warum und wieso.“
Nagelsmann: „Beste Mannschaft existiert nicht aus 22-mal dem besten Spieler“
Ungeachtet von Hummels sagte Nagelsmann zur Zusammensetzung des Kaders „Die beste Mannschaft existiert nicht aus 22-mal dem besten Spieler. Es geht um Wesens- und Charakterzüge. Damit meine ich nicht, dass der eine ein böser Mensch ist und der andere ein guter Mensch. Man muss einfach versuchen, 26 zu finden, die ideal zusammenpassen, die ihre Rolle verstehen, gut erfüllen.“
Lob erhielt Schlotterbeck, der im Gegensetz zu Hummels im Kader steht. „Er hat sich zuletzt stabilisiert und gute Leistungen gezeigt. Linksfuß, in dem Alter, mit dem Siegeswillen – das wird perspektivisch ein wichtiger Spieler für die Nationalmannschaft“, betonte Nagelsmann. Hinter Rüdiger und Tah gehe es darum, die „passenden Spieler“ als Optionen für den Wechsel zu finden.